Fuji X-H1 und 2/90
Wesentlicher Grund für die Kaufentscheidung dieser Kamera war für mich ja der im Kameragehäuse integrierte 5-achsige Bildstabilisator. Damit sind jetzt mit einem Schlag auch alle meine Festbrennweiten mit beeindruckend langen Belichtungszeiten aus der Hand nutzbar. Ganz besonders begeistert mich das bei meinem Lieblingsobjektiv, dem XF 2/90 mm. Obwohl eine Lichtstärke von 2,0 wahrhaft nicht schlecht ist, kam man bisher mit dem 90er bei wenig Licht auch bei ISO 6400 an seine Grenzen, weil freihändig fotografiert halt 1/125 Sekunde das Limit war. Mit Bildstabilisator ist jetzt aber auch 1/15 Sekunde absolut kein Problem.
Das 90er ist ja schon ein richtiges Tele, so dass man aus einigen Metern Abstand noch gut Porträts fotografieren kann. Bei offener Blende ist die Tiefenschärfe nur minimal, was ich gerade für Porträts sehr gut finde. Das bedeutet aber auch, dass der Autofokus wirklich treffsicher sein sollte. Da ist man natürlich sehr dankbar für die geringe Lichtmenge, die er bei der H1 braucht. Zum ersten Mal habe ich auch die Funktion der Gesichtserkennung mit Fokus auf das Auge benutzt. Ich bin beeindruckt, wie gut das funktioniert!
Beide hier gezeigten Bilder sehen aus als wäre es Tag. Das ist aber ein Irrtum: Aufgenommen sind sie nachts um halb drei in nur spärlichem Kneipenlicht. Ich habe sie aber mal ganz bewusst so ausgearbeitet, dass völlig normale Lichtstimmung entsteht. Die Blende war offen (also 2,0) bei 1/15 Sekunde und ISO-Werten von 1250 und 1600. Das gibt noch sehr rauscharme Ergebnisse.
Sehr gut finde ich auch, dass die AF-Wahl auf das Auge auch tatsächlich treffsicher auf die Pupille scharfgestellt hat und nicht etwa auf das Brillengestell, was mir sonst bei Spot-AF trotz allem schon oft passiert ist.
Die X-H1 ist alles in allem ein feines Maschinchen, das mich immer mehr begeistert.