Ponton fahren und Ponton-Day

Vor gut drei Wochen hab ich den schwarzen Ponton (180 D Bj. 1961) noch mal aktiviert bevor früher oder später das Wetter eventuell doch paar Tage einen auf Winter macht und Salz die Straßen „oldtimerfeindlich“ werden lässt. 

Ich staune immer wieder wie unterschiedlich doch das „Fahr-Erlebnis“ in den Autos ist. Nach der Entlassung aus der Klinik (Hüftgelenk-OP) war ich erst mal ganz froh einen Automatik verfügbar zu haben (der 300 D W 124 von 1986). Ich fahre mit dem Auto durchaus gerne: bequem und faul lässt es sich damit auch auf langen Strecken reisen, und das noch ganz ohne die vielen Bevormundungen moderner Fahrzeuge. Trotzdem, ein echter Oldie ist etwas anderes!

180 D Ponton Bj. 1961

Der Ponton-Diesel ist noch von der rauhen Sorte. Überall muss man kräftig hinpacken. Schon der Startvorgang ist eine Prozedur besonderer Art. Klar, weil der OM 636 ja ein Vorkammer-Diesel ist muss vorgeglüht werden. Bereits da ist zupacken gefragt. Den Hebel nach links bewegen bis zum Anschlag (ein deutliches Klack meldet sich) und gegen einen recht kräftigen Widerstand festhalten. Wie lange? Bei kaltem Motor und niederen Außentemperaturen dürfen es schon mal um die 30 Sekunden oder länger sein – die „Rudolf-Diesel-Gedenkminute“ eben. Wenn die Glühwendel (das „Teesieb“) gut sichtbar rot leuchtet wird der Starterhebel reingedrückt. Der Anlasser meldet sich (eher etwas träge) und nach einigen noch unwilligen Kompressionen springt der Motor unter deutlichem Rütteln an und läuft. Wenn man jedenfalls nichts vergessen hat: Vor der Startprozedur ist noch der Leerlaufregler nach links zu drehen, damit der noch kalte Motor nicht sofort wieder aus geht. Wenn er aber erst mal läuft, dann kann ihn nichts mehr aus der Ruhe bringen. Ganz ehrlich: Ich genieße diesen kuriosen Startvorgang, der das Stichwort Eile nicht kennt.

Vorigen Samstag war ich beim „Ponton-Day“ beim Pontonversteher Andreas Raithel in Steinenbronn. Bei dieser Gelegenheit hat sich Andreas um den viel zu hohen Leerlauf meines Autos gekümmert. Das ist nämlich tückisch: Wenn man nicht weiß, was zu tun ist, kommt man auf die völlig falsche Idee am Gasgestänge rumzuschrauben, das sich an mehreren Stellen auch in der Länge verstellen lässt. Das Ergebnis ist aber nur eine Verschlimmbesserung, denn die Einstellschraube für den Leerlauf sitzt ganz wo anders. Jetzt hat mein alter Diesel einen so perfekten Leerlauf wie noch nie in den 5 Jahren, seit ich das Auto habe. Danke Andreas!

Schreib einen Kommentar