Urlaubspläne können ja so sinnlos sein

Ich bin grad bissle am Nachdenken über das bald vergangene Jahr. Ganz klar, es ist bestimmt vielen ganz ähnlich gegangen wie mir: Schöne Pläne gemacht was ich im Lauf des Jahres alles machen wollte und dann überwiegend dumm aus der Wäsche geguckt! Ich meine aber ein paar Gedanken dazu lohnen sich doch. 

Der Anfang war noch ganz ungetrübt: Bin wie schon öfters im Februar dem Narrenrummel entflohen auf ein paar Tage nach Ingersheim bei Colmar ins Hotel Les Rives de la Fecht. Ein gemütliches Appartementhotel, wo es um diese Jahreszeit noch recht ruhig ist. Corona war im Elsaß schon ein Thema nach einem größeren Ausbruch in Mulhouse, aber niemand hat es sehr ernst genommen.

Dann ging es aber rasend schnell: Wegen einem blöden Missgeschick (verlorener Autoschlüssel) musste ich meinen schönen Heckflossen-Benz (den 220 S) kurzfristig stehen lassen. Niemand hätte was geahnt, aber als ich das Auto eine gute Woche später abholen wollte, waren von einem Tag auf den nächsten die Grenzen nach Frankreich dicht! Das hat sich dann zu einer größeren Geschichte ausgewachsen: Corona-Car

Eigentlich hatte ich ja vor gehabt schon im Mai zu einer feinen Womo-Bus-Tour zu starten. Bis ich aber wirklich los kam war es Anfang Juli. Das ist nicht mehr meine bevorzugte Reisezeit weil eben bald Hochsaison. Die kleine 10-tätige Alpentour war aber doch noch recht gut.

Für Herbst war ja eine schöne große Tour Pyrenäen und Nordspanien geplant, mindestens 6 Wochen lang. Leider zeigte sich aber sehr bald, dass Frankreich und Spanien sich als Risikogebiete entwickelten mit stetig steigender Tendenz. Jetzt denke ich, dass ich wohl zu vorsichtig war, denn im Wohnmobil wäre das noch eine ganze Weile gegangen. Aber schon vorbei jetzt!

Die alternativ vorgesehene Alpentour im Oldie hab ich auch fallen lassen wegen stetig steigender Corona-Zahlen. Spärlicher Ersatz waren dafür 5 Tage durch Spessart, Rhön und Thüringer Wald im 220 S. Immerhin traumhaftes Wetter, aber die Hotelübernachtungen fand ich nicht mehr toll wegen nerviger Corona-Einschränkungen.

Mitte Oktober hat es aber noch zu einer sehr schönen Womo-Bergtour in Schweiz und Norditalien gereicht. Waren zwar nur wenige Tage bei prima Wetter, aber die sind mir besonders wertvoll geworden weil exakt das letzte kleine Zeitfenster bevor Corona überall voll zugeschlagen hat.

Bilanz?

Keine Frage: Wirklich alles ist anders gelaufen als geplant, weil das vor einem Jahr noch niemand ahnen konnte! Immerhin hab ich’s aber doch geschafft rund einen Monat lang in der Summe unterwegs zu sein, und das genussvoll. Ich meine, so schlecht ist das nicht, und ich bin auch ganz zufrieden damit. Ich hatte natürlich den Vorteil, dass ich arbeitsmäßig recht flexibel bin und auch mal eben von unterwegs eine Video-Konferenz abhalten konnte. In dieser Hinsicht war Corona für mich sogar hilfreich, weil sonst niemals die Akteptanz für dieses Medium bei meinen Klienten so schnell zu erreichen gewesen wäre. Ach so, zwei Autos hab ich trotz deutlicher Corona-Erschwernis auch noch verkauft und eines gekauft.

Blick ins Jahr 2021

Nein, ich plane da noch nichts, weil es noch zu viele Ungewissheiten gibt. Selbstverständlich bin ich „reisewütig“ und werde sinnvolle Möglichkeiten nutzen, aber dazu müssen erst mal die Gegebenheiten passen.

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