Aufgeräumt!

Dieses Jahr ist etwas für mich sehr Ungewöhnliches geschehen: Ich hab tatsächlich alle wesentlichen unerledigten Aufgaben abgearbeitet und werde nichts von Bedeutung ins neue Jahr mit rüber nehmen! 

Das fühlt sich gut an, muss ich feststellen. Es mag wohl damit zusammenhängen, dass ich mal wieder mit den lästigen Arbeiten wie Steuererklärungen usw. weit im Rückstand war und ich im Begriff war einen nicht unwesentlichen Betrag durch Steuerschätzung zu verlieren, so dass ich mich halt doch zähneknirschend dran gemacht hab das zu erledigen. Ich vermute, jeder ähnliche Schlamper wird wissen, dass der besonders unangenehme Hauptaufwand darin besteht, erst mal etwas Ordnung in den Kram zu bringen. Dieses Mal hab ich mich dermaßen über das völlig unnötige Durcheinander geärgert, dass ich beschlossen hab, dieses Mal nicht nur den absolut nötigen Mindestaufwand zu betreiben, sondern ein System zu entwickeln, das in Zukunft gar nicht mehr so was passieren lässt.

Ist doch keine Kunst, wird jeder Ordnung liebende Mensch jetzt sagen! Das kann aber täuschen: Das schönste System erfüllt seinen Zweck nicht, wenn es als „nicht so wichtig“ empfunden wird und die ständige Verlockung da ist, „etwas großzügiger“ damit umzugehen. Das ist dann die Keimzelle für neues Chaos…

Es war also nötig, dass ich was entwickle, das in der Nutzung so mühelos ist, dass es in allen wesentlichen Punkten tatsächlich jeden Tag in wenigen Minuten erledigt werden kann. Dafür ist es wichtig, dass ich jederzeit und von überall aus drauf zugreifen kann, wenn ich gerade etwas Leerlauf habe. Die ersten Schritte dazu haben im Frühsommer stattgefunden. Auch das war erst mal lästig und hat durchaus etliche Mühe gemacht, aber mit jeder neuen Idee, die Vereinfachung bedeutete, wurde der Widerwillen geringer.

Inzwischen ist ein Zustand erreicht, dass ich fast nichts mehr daran verändern muss. Es ist perfekt integriert in meine täglichen Arbeitsabläufe. Genau so selbstverständlich wie ich am Beginn des Tages einen Blick auf die anstehenden Termine werfe, hake ich abends kurz ab, was an dem Tag erledigt wurde. Natürlich kommt es vor, dass mal was verschoben werden musste oder ausgefallen ist, aber mit meinem jetzigen System geht nichts mehr unter, weil ich das auch sofort sehe, egal von wo oder von welchem Gerät aus ich zugreife. Mir ist klar geworden, dass die Akzeptanz meines Systems damit steht oder fällt, wie mühelos ich damit umgehlen kann. Es muss keine Eier legende Wollmilchsau sein, sondern es muss einfach für mich passen! Da gehört dazu, dass inzwischen mein alter Traum für meine Arbeit örtlich vollständig unabhängig zu sein, erfüllt worden ist.

Corona war für mich dabei sehr hilfreich, weil heute eine so hohe Akzeptanz für Videokonferenz-Lösungen vorhanden ist, wie ich mir das vor zwei bis drei Jahren noch nie hätte vorstellen können.

Schreib einen Kommentar