Endlich konnte ich mein „Corona-Car“ in Ingersheim bei Colmar abholen! Seit 3 Monaten stand nämlich mein Heckflossen-Mercedes dort und es war unmöglich ohne größere bürokratische Aktionen wie 2 Wochen Quarantäne ran zu kommen.
Was war passiert? Ich war Ende Februar auf eine knappe Woche Urlaub im Elsaß gewesen. Zwei Tage bevor ich heim fahren wollte, war der Autoschlüssel plötzlich spurlos verschwunden. Ich muss ihn wohl irgendwo verloren haben. Bin dann halt mit dem Zug heim gefahren (von Colmar aus ist das kein Problem) und habe bei Mercedes einen Ersatzschlüssel nachmachen lassen. Das dauert nur ein paar Tage und ist nicht mal besonders teuer. Ich wollte Anfang der folgenden Woche hinfahren und das Auto holen. Aber denkste: Corona war schneller und von einem Tag auf den nächsten waren die Grenzen dicht! Da guckt man ganz schön blöd aus der Wäsche, weil es so etwas vorher ja noch nie gab.
Kein Mensch hat ja damit gerechnet welche Ausmaße das Corona-Drama haben würde. Naja, dann hol ich das Auto halt in 2-3 Wochen, war mein Gedanke. Ich fand das erst nicht weiter schlimm. Das Auto stand zwar auf einem öffentlich zugänglichen Parkplatz, aber in unmittelbarer Nähe eines Hotels und eines Restaurants. Bald war aber klar, dass Hotel und Restaurant auch in Frankreich dicht machen mussten. So arg sicher erschien der Parkplatz also bald nicht mehr.
Ehrlich gesagt hatte ich nach und nach ein immer mulmigeres Gefühl gehabt, denn durch das deutsche Kennzeichen war ja auch so gut wie klar, dass der Besitzer nicht mal eben kurz vorbei kommen würde.
Es war dann doch ein sehr angenehmes Gefühl am Abend mit dem unversehrten geliebten Heckflossen-Benz auf dem Heimweg zu sein. Natürlich ist das Auto versichert, aber ehrlich gesagt wäre auch eine finanziell angemessene Versicherungssume für mich kein attraktiver Tausch gewesen. Ich habe das Auto jetzt dreieinhalb Jahre und noch keine einzige Panne gehabt trotz mittlerweile 55 Jahren Alter.
