Weihnachten und Arbeit

Dieses Jahr liegen ja die Feiertage so extrem wie sonst fast nie: Vom 22. bis 26.12. ist bei den meisten totale Sendepause (abgesehen vom sicher gnadenlosen Kaufwahn der von der Versorgangsangst geplagten an dem halben Tag an Heilig Abend) und vom 29.12. bis 1.1. schon wieder. Klar, wer das nicht mag, der kann sich natürlich einfach im Bett verkriechen. Ich meine aber, es geht auch sinnvoller.

Feiertage? Mach was draus!

Unter Leistungsdruck werde ich mich zum Ende des Jahres sicher nicht setzen. Ich werde aber über die Feiertage bestimmt eine Menge Zeit in meinem Büro zubringen – und darauf freue ich mich schon: Es ist die seltene Zeit, in der das Telefon angenehm mucks-mäuschen-still bleiben wird und auch Emails kaum nach dringenden Antworten verlangen werden.

Ich freu mich drauf, dass ich mir endlich mal mehrere Tage am Stück solche Beschäftigungen vornehmen kann, die nicht sofort ein produktiv ausgerichtetes Ziel im Auge haben. Ich werde schon was arbeiten, aber ich werde mir an diesen Tagen die kostbare Freiheit gönnen ohne jede Ausnahme nur solche Arbeiten anzufassen, zu denen ich wirklich große Lust habe.

Ich weiß, dass für viele die Kombination „Arbeit = Lust, Genuss, Vergnügen“ was sehr, sehr Seltenes ist. Arbeit, das muss halt sein. Aber das, was Spaß macht, das findet natürlich in der Freizeit statt! So geht es mir schon lange nicht mehr. Mit den Arbeiten meiner Selbständigkeit hab ich nach und nach einen Mix zusammen gebastelt, bei dem ich mindestens 3/4 davon gerne mache und deutlich weniger als 10 Prozent mit Widerwillen verrichte (die rein organisatorischen Arbeiten sind das überwiegend – das langweilt mich einfach, ist aber leider auch nötig).

Auch wenn mir meine ganz normale Arbeit also überwiegend Spaß macht und ich es sehr zu schätzen weiß, dass ich mein eigener Herr bin und selbst über die Inhalte meiner Arbeit entscheiden kann, gibt es in diesem Punkt natürlich Grenzen. Weil ich schließlich von meiner Arbeit leben muss, kann ich nicht beliebig nach dem Lustprinzip vorgehen. Auch der größte Genuss dabei taugt nichts, wenn es einfach alles Arbeiten sind, die niemand haben möchte, die also keinen zahlenden Abnehmer finden.

An solchen Tagen „außerhalb der normalen Zeit“, wie ich Weihnachten und den Jahreswechsel einfach mal nennen möchte, ist das aber ein bisschen anders: Die reserviere ich gerne für alle die Themen, die keine kommerzielle Ausrichtung haben (oder zumindest nicht kurzfristig greifbar). Und weil ich mir dabei nur das raussuche, auf das ich spontan Lust habe, ist das dann wirklich wie Weihnachten…

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