Gehört das hier her?

Auf den ersten Blick natürlich nicht. Adererseite ist es ja mein Blog, und ein Blog hat auch immer etwas Persönliches – warum also nicht!?

Es hat nichts mit Fotografie zu tun. Ich glaube sogar, zum allerersten mal hier rein gar nichts, denn es gibt nicht mal ein popeliges Bildchen dazu. Aber was soll’s schon.

Zwei Mal recht kurz nacheinander ist mir etwas begegnet, bei dem ich mich wirklich frage: Warum tun vernunftbegabte Menschen so etwas? Es betrifft zwei Menschen, die sich nicht einmal kennen. Es sind zwei eigentlich sehr verschiedene Menschen. Trotzdem – oder gerade deshalb – wundert mich die sehr auffallende Parallele umso mehr.

Beide haben schon eine ganze Weile eine sehr unerfreulich zu Ende gegangene enge zwischenmenschliche Beziehung hinter sich. So weit ich das beurteilen kann (und ich bin mir sehr sicher, dass ich damit nicht falsch liege), ist in beiden Fällen die Beziehung wirklich irreparabel vorbei. Und ich glaube, das ist auch beiden durchaus klar. „Etwas reparieren“ steht also nicht mehr zur Debatte.

Hass!

Unverhohlener Hass dominiert schon längst das Verhalten beider. Und sie machen auch kein Hehl daraus. Beide haben mir gegenüber schon ganz direkt sogar Mordwünsche am Ex-Partner geäußert. Ich glaube nicht, dass in dieser Hinsicht eine wirkliche Gefahr droht (denn das traue ich beiden nun wirklich nicht zu), aber immerhin ist es doch ein Zeichen für eine bemerkenswerte Intensität des Hasses.

So sehr ich einerseits auch das bei beiden vorhandene starke persönliche Verletztsein nachvollziehen kann, so wenig verstehe ich, wie man sich so lange Zeit (bei beiden geht es bereits um mehrere Jahre) in etwas derart Aussichtslosem verrennen kann.

Offensichtlich ist bei beiden der Hass so übermächtig, dass sie nicht davor zurück schrecken für sich selber massiv nachteilige Folgen in Kauf zu nehmen und das vermutlich auch weiter tun werden, wie ich das einschätze.

Warum tut man sich so etwas immer wieder an?

Ich dachte zuerst, es würde in der naiven Hoffnung geschehen, das dem Ex-Partner in die Schuhe schieben zu können. Aber das stimmt nicht, denn dazu ist das Vorgehen viel zu plump und offensichtlich. Es hat so eindeutig selbstschädigenden Charakter, dass da niemand drauf reinfallen kann. Ich denke mich also da mal rein: Sehr unangenehme und schmerzhafte Erfahrung gemacht, die man nicht so leicht wegsteckt. Kann ich alles noch nachvollziehen. Sogar das, dass es noch Jahre später wurmt und schmerzt.

Den immer noch andauernden massiven Hass kann ich aber schon nicht nachvollziehen. Selbst wenn ein einem sehr nahe stehender Mensch stirbt, heilt die Zeit diese Wunde. Nach einem Jahr verspürt man vielleicht noch Wehmut und Trauer, aber für 99 % der Menschen ist das alltägliche Leben trotzdem wieder in einen Zustand der Normalität zurück gekehrt.

Wo ist der Unterschied?

Ein verstorbener geliebter Mensch ist unwiederbringlich fort auf dieser Welt. Das ist sogar den religösesten Menschen klar. Der Hass scheint aber davon fast ewig zu leben, dass er sein Objekt nicht verliert. Ich bin bestimmt kein Verhaltenspsychologe, weil mir diese Sichtweise des Menschen zu mechanistisch ist. Trotzdem ist einiges davon halt einfach zutreffend. So zum Beispiel die Tatsache, dass der Mensch sich in Richtung angenehmer Reize bewegt und dem Unangenehmen möglichst aus dem Weg geht. Auch wenn es hier natürlich etwas zu vereinfacht dargestellt ist, wird kaum jemand widersprechen.

Die „Hasser“ müssen also etwas sehr Handfestes davon haben, das sie auf ihrer Schiene verharren lässt, denn sie tun das ja trotz massiv negativer Reize (die starken Nachteile, die beide ständig weiter erfahren; es wird immer weiter geschürt, und es ist klar, dass das auch auf einen selbst weiter zurück schlagen wird). Ich habe ein paar Vermutungen, aber was das wirklich ist, kriege ich auch nach vielen langen Gesprächen nicht zu fassen.

Was ich gar nicht verstehe

Ich frage mich, wieviele Leben solche Menschen noch vor sich zu haben glauben, dass sie dermaßen verschwenderisch mit ihrem jetzigen umgeben. Ich gehe jedenfalls stark davon aus, dass meines auch mein einziges sein wird. Unter solchen Voraussetzungen ist es aber ein Unding, Jahre seines Lebens für etwas dermaßen Sinnloses zu opfern.

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