Photoshop-Tip: Farbeffekte im Lab-Modus
Der Modus Lab-Farbe ist ja schon bei meinem Tip zur Reduzierung des Farbrauschens verwendet worden. Lab hat wie RGB 3 Kanäle: Lab-Helligkeit, a und b. Der L-Kanal enthält die reine Helligkeitsinformation ohne jede Farbkomponente. Deshalb bietet das eine interessante Möglichkeit, rein helligkeitsabhängige Auswahlen zu erstellen. Das schauen wir uns gleich mal an:
Das Portrait wurde in den Lab-Modus umgewandelt, dort dann der Kanal Lab-Helligkeit mit gedrückter Strg-Taste (bzw. Befehltaste beim Mac) angeklickt und eine neue Ebene hergestellt (Ebene durch Kopie), zu sehen als "Ebene 1" in der Ebenen-Palette. |
Was soll das Ganze? - Weil wir jetzt das Originalbild und ein daraus erstelltes mehr oder weniger stark transparentes Extrakt der hellen Bildteile darüber liegen haben und ja beide Ebenen unabhängig voneinander bearbeiten können, haben wir verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten, die zum Teil im ersten Moment recht überraschende Bildeffekte ergeben.
Beim linken Bild ist in Ebene 1 die Farbsättigung um 100% reduziert worden und die Hintergrundebene (also das Originalbild) unverändert gelassen. In den sehr hellen Bereichen dominiert das entfärbte Bild, in den dunklen das Original, dazwischen Übergangswerte.
Beim rechten Bild ist Ebene 1 unverändert gelassen, aber die Hintergrundebene mit Farbton/Sättigung farblich so verschoben worden, daß aus rot violett wurde. Natürlich haben sich dabei auch die Hauttöne verschoben, was aber nicht auffällt, weil die ja sehr hell sind und deshalb von Ebene 1 unverändert geliefert werden.
Natürlich funktioniert so etwas nicht nur mit dem Kanal Lab-Helligkeit- Es gibt ja auch noch die beiden Farbkanäle a und b. Weil die aber meist ziemlich grau-in-grau sind, ist ein Zwischenschritt nötig. Ich habe hier den a-Kanal dupliziert, um einen Alphakanal zu erhalten, in dem ich den Kontrast stark angehoben habe, bevor ich ihn wieder zur Herstellung einer teilpransparenten Ebene auf die schon bereite Weise verwendet habe. |
Angeblich geht ja probieren über studieren, weshalb man einfach mal kreativ drauf los verschiedene Kombinationen ausprobieren sollte. Leicht passiert es einem dabei, daß man ein gut gewordenes Ergebnis noch einmal nachvollziehen möchte und nicht mehr weiß, welche Schritte man gemacht hat. Es ist deshalb eine ganz gute Angewohnheit, wenn man jeweils alle Schritte als Aktion mitprotokollieren läßt und abspeichert. Dann kan man das in Ruhe nachher noch mal nachvollziehen.
Hier noch zwei weitere Beispiele - ganz schrill das eine, rein Schwarzweiß extrahierter Kanal das andere: