Photoshop-Tip: Tonwertkorrektur
Der Tonwertkorrektur-Regler ist einfach zu bedienen und für viele Fotografen das Standard-Werkzeug zur Bildoptimierung. Das integrierte Histogramm gibt nützliche Information auf einen Blick und hilft bei der Festlegung der Eckwerte. Ein zusätzlicher Regler für die Bildmitten erlaubt weitere Feinabstimmung.
Die Lektion baut auf dem Photoshop-Tip Helligkeit/Kontrast auf.
Das Histogramm verstehen
Das Histogramm stellt die summarische Helligkeitsverteilung des Bilds dar, also "von welcher Helligkeit kommt wieviel vor" in diesem Bild. Diese Häufigkeitsverteilung ist im allgemeinen nur wenig von Interesse. Viel wichtiger ist der Blick auf die Eckwerte des Histogramms, also dunkelster und hellster Wert im Bild. In dem Beispiel hier ist sofort zu sehen:
- die dunkelsten Werte liegen ungefähr bei 0
- die hellsten Werte erreichen 100% nicht
Der Wert 255
Bei 8 Bit Farbtiefe - der Standard bei JPG-Bilddateien - sind pro Farbkanal (rot, grün, blau) 28 = 256 Abstufungen möglich, oder eben von 0 bis 255. Der Wert 255 ist also gleichbedeutend mit 100% Helligkeit. 127 entspricht 50% Helligkeit.
Das Werkzeug Tonwertkorrektur verstehen
Nach Bild >> Anpassen >> Tonwertkorrektur... öffnet sich ein Dialoigfenster wie rechts zu sehen. Das Histogramm kennen wir bereits, und Tonwertumfang 0 bis 255 wurde gerade erklärt.
Unter dem Histogramm sind drei Schieberegler zu sehen: der schwarze für den dunkelsten Wert, der weiße für den hellsten Wert und der graue für den Wert mittlerer Helligkeit.
Wenn unser Bild den gesamten Helligkeitsbereich von ganz dunkel bis ganz hell abdecken soll, bewegen wir den weißen Schieberegler unter dem Histogramm so weit nach links, bis er das rechte Ende des Histogramms berührt. Der graue Schieberegler wandert dabei automatisch so mit, daß er immer die Mitte zwischen weißem und schwarzem Schieberegler bildet.
Tonwertspreizung und Tonwertumfang
Beachten Sie die hellblau markierte Fläche rechts neben dem Histogramm und die beiden blau unterlegten Zahlenwerte:
Der Zusammenhang von Tonwertspreizung (in unserem Bild von 0 bis 208 nach der Verschiebung des weißen Reglers) und Tonwertumfang (nach wie vor noch immer von 0 bis 255) besagt, daß unser Bild so verändert wird, daß jeder Bildpunkt in der Helligkeit um einen festen Prozentsatz angehoben wird.
Bis hierher haben wir mit dem Werkzeug Tonwertkorrektur zwar den Vorteil, daß uns das Histogramm und die Zahlenwerte nützliche Information geboten haben (und damit bessere "Treffsicherheit"), aber noch nicht mehr. Mit dem simplen Reglerpaar Helligkeit/Kontrast hätten wir dasselbe Ergebnis erreichen können (Methode: erst die Helligkeit etwas anheben, dann den Kontrast erhöhen).
Interessant wird das Tonwertkorrektur aber vor allem durch den mittleren grauen Schieberegler (oder das mittlere Feld in der Tonwertspreizung, das wir bisher noch nicht beachtet haben). Damit kann man nämlich den Bereich mittlerer Helligkeit weiter nach rechts oder links verschieben im Histogramm. Für das Bild bedeutet das, die dunklen Bereiche anzuheben oder die hellen Bereiche abzusenken.
Hier drei Beispiele:
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht gleich auffällt: Wesentlich ist, daß - anders als beim simplen Helligkeit-Kontrast-Regler - hier die Endwerte der Schwärzungskurve fest geblieben sind. Das Anheben oder Absenken der Helligkeit erfolgt im Bereich mittlerer Helligkeit (50% oder Wert 127) am stärksten und zu den beiden Enden kontinuierlich schwächer.