Das Wetter war nicht so berauschend, deshalb bin ich ein ganzes Stück weiter Richtung Süden gefahren. Eine Station war Lodève, das bereits im Languedoc liegt.
Bevor ich näher auf Lodève eingehe, will ich aber noch was zur Fahrtstrecke anmerken. Man fährt auf der A75, die meistens Wissens längste kostenlose Autobahn Frankreichs. Und es ist eine wirklich wunderschöne Strecke, die über das Zentralmassiv führt. Die Gesamtlänge umfasst immerhin fast 350 km von Clermont-Ferrand bis Béziers. Und kein Stück davon wird langweilig. Über weite Strecken ist man zwischen 750 und bis über 1100 m unterwegs. Mein Bus musste ganz schön arbeiten. Ein kurzes Stück habe ich sogar den 3. Gang gebraucht, das heißt 50 km/h. Ist aber kein Problem, weil es an längeren Steigungen immer eine extra Spur für langsame Fahrzeuge gibt. Ich habe es sehr genossen.
Bei Millau passiert man die längste Schrägseilbrücke der Welt mit 2460 Metern Länge. Ja, es ist schon beeindruckend, aber wie meistens sieht man beim selber Drüberfahren nicht so wahnsinnig viel. Mit dem Wohnmobil kostet die Brückenmaut stolze 12,90 €. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man mehr davon hat, wenn man dieses Stück auf der Landstraße unterfährt.
Jetzt aber zum Thema Lodève. Der Ort selber ist nicht übel, lohnt aber für sich allein den Besuch nicht so sehr. Es gibt aber eine recht bemerkenswerte Kirche, die früher sogar mal Kathedrale war: Saint Fulcran de Lodève. Und das war hier auch mein Ziel.
Der gotische Bau wurde um 1265 begonnen. In den Hugenottenkriegen kam es zu erheblichen Zerstörungen. Unter anderem wurden die Langhauspfeiler gesprengt. Im 17. Jh. wurde Vieles aber wieder orignalgetreu hergestellt.
Ich habe festgestellt, dass man gut daran tut, sich ein paar Gedanken zur optimalen Fotografierzeit für Kirchenfenster zu machen. Auch wenn heutige Digitalkameras oft einen sehr hohen Kontrastumfang verkraften, sollte man es nicht übertreiben. Direkter Sonneneinfall in die Fenster ist verheerend. Bewölkter Himmel ist viel günstiger.
Von Lodève ging es weiter nach Clermont l’Herault. Das Wetter war aber nicht wohlwollend, so dass ich nach einem kurzen Einkauf heute vollends runter ans Meer gefahren bin. Ich musste auch mal das Camping-Klo leeren. Park4night wusste, dass es ganz in der Nähe an einer größeren Tankstelle eine kostenlose WoMo-Servicestelle gibt.
Inzwischen bin ich für eine Nacht in Sète, wo es einen schönen Stellplatz mit Panoramablick gibt. Morgen dann mehr.