Vichy

Heute habe ich mir Vichy angeschaut: ein Heilbad, das schon zur Römerzeit genutzt wurde (unter dem Namen Aquae Calidae), aber auch bekannt ist durch das Vichy-Regime unter Petain von 1940 bis 1944. 

Ich habe mich schon manchmal gewundert, wieso man damals ausgerechnet auf Vichy als Regierungssitz kam. Der Grund war aber ganz banal: Während des Krieges standen halt viele der rund 300 Kurhotels weitgehend leer!

Wenn man heute Vichy besucht, bietet sich einem ein durchwachsenes Bild. Es ist nicht zu übersehen, dass der Kurort (heute knapp 25000 Einwohner) früher wesentlich bessere Zeiten gesehen hat, und dass das schon eine ganze Weile her ist. Architektonisch ist nicht alles Neuere eine Meisterleistung, finde ich.

Vichy

Vichy

Weiter in Richtung Altstadt hat mich da oder dort etwas an Baden-Baden erinnert, aber wesentlich weniger mondän. Der Kurbetrieb ist recht bescheiden. Hier ein paar Eindrücke:

Kurbetrieb in Vichy

Vichy

Vichy

Wenn man die Atmosphäre auf sich wirken lassen mag, finde ich die Stadt nicht uninteressant und mit 25000 Einwohnern ist sie ja nicht sehr groß. Ein kleines Stück außerhalb trifft man aber auf „Hochhäuser“ aus den 60er Jahren mit so fantasievollen Namen wie Palm Beach oder Saint-Tropez. Aussehen tut das dann so:

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Als ich vorhin gegen acht Uhr abends auf dem Weg zum Auto dran vorbei kam, waren nur sehr wenige Wohnungen beleuchtet. Alles hat einen ziemlich unbelebten Eindruck gemacht. Zwei Straßen weiter trifft man aber auch auf Spa-Hotels wIe dieses:

Vichy Spa Hotel

In einer der kleineren Altstadtgassen bin ich auf ein kurioses  – ja, was eigentlich: Café? Bistro? – gestoßen, das ich in dieser Art noch nie gesehen habe. Ein paar Tischchen, um was essen oder trinken zu können. Andererseits kam man sich aber eher wie in einem kleinen Kaufladen vor, und man konnte tatsächlich allerlei einkaufen. Das schauste dir mal näher an, dachte ich mir. Es stellte sich heraus, dass alles BIO ausgerichtet war (dagegen hab ich nichts) mit einer kurios aufgezogenen Karte mit z.B. einer großen Menge verschiedener Kaffees, alles fein erklärt. Ich habe mich für einen Reissalat mit Mandeln, Tomaten, Oliven und allerlei mehr entschieden. Eine stattliche Portion war’s. Richtig begeistert hat mich die Gewürz-Abstimmung und das hervorragende Olivenöl, an dem nicht gespart worden war. Gekostet hat das alles sagenhafte 5,90 Euro.

gut gegessen

KECK’S Café Nature Shop heißt der ungewöhnliche Laden übrigens.

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