Quer durch die Republik

Am Wochenende hatte ich einen geschäftlichen Termin (siehe MPU-Alarm) im deutschen Norden nicht weit von Rostock entfernt. Das sind 850 km von Rottenburg am Neckar aus. Ich verbinde das dann gerne mit einer schönen Strecke abseits der Autobahn und lasse mir etwas Zeit. 

Ich war mit dem „Strich-Achter“ unterwegs, der kurz vorher neu TÜV bekommen hatte. Es ist zwar nur ein 200/8 mit 95 PS, aber das ist trotzdem ein sehr bequemes Reisefahrzeug mit Servolenkung und Automatik.

Mercedes 200/8
Kurze regenfreie Pause in der Flusslandschaft Elbe-Brandenburg bei Wittenberge

An dem Auto ist vieles nicht original. Der Vorbesitzer hat eine ganze Reihe von Veränderungen vorgenommen: Als 1974er-Baujahr gehört er zur 2. Serie, zu erkennen an den größeren von innen verstellbaren Außenspiegeln, denen leider das feine Dreiecks-Kurbelfensterchen zum Opfer gefallen ist. Fahrzeuge der 2. Serie haben das Lenkrad mit Pralltopf und die verschmutzungsarmen geriffelten Rückleuchten. Beides hat der Vorbesitzer zurück gebaut. Das schöne weiße Bakelit-Lenkrad mag auch ich viel lieber – also konnte ich mich leicht damit abfinden. Er hat dem Auto die weiter nach vorn reichende hintere Stoßstange des 280er-Modells spendiert (Geschmackssache; ich hätt’s nicht gebraucht) und die Stoff-Sitze gegen sehr gut erhaltene Leder-Sitze getauscht. Das finde ich schön.

Ich gehöre eigentlich eher zu den Oldie-Fans, die den Originalzustand bevorzugen. Mein erstes eigenes Auto war auch ein Strich-Achter gewesen (ein 200 D), und an dem hab ich im Lauf der Jahre auch alles mögliche um- und angebaut. Insofern kommen Erinnerungen auf. Und da der rote 200/8 gut erhalten ist, fiel die Kauf-Entscheidung nicht schwer.

Jetzt schreibe ich schon wieder über meine Autos, und eigentlich soll das doch ein Reise-Beitrag sein!

Ich bin von nahe Rostock über Nebenstrecken bis in den Harz gefahren. Landschaftlich schön, aber leider hat es erst mal kräftig und ausdauernd geregnet – also nicht gerade fotografierfreundlich. Tagesziel war Wernigerode. Am nächsten Morgen war dann herrliches Spätsommerwetter.

Wernigerode

Wernigerode liegt am Fuße des Brocken und hat eine schöne Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und Kopfsteinpflaster. Viel Betrieb war nicht, was ich aber nicht unangenehm finde.

Wernigerode
Ein weiterer Eindruck aus der Wernigeroder Altstadt

Baustelle

In der zentralen Straße der Altstadt wurde kräftig gebaut. Das hatte viel Ähnlichkeit mit der Situation in der Rottenburger Königstraße vor ungefähr einem Jahr. Ich konnte mich richtig heimisch fühlen…

Computer-Service

Also so richtig einladend und ermutigend sieht der Wernigeroder Computer-Service ja nicht grade aus. Aber wer weiß, vielleicht tun sich die wahren Schätze ja auch erst hinter dem geschlossenen Lamellenvorhang auf.

Café

Ein echtes Highlight ist aber das Louisen-Café, das nicht nur von außen gut aussieht. Es gab eine feine Auswahl an sehr leckeren Kuchen und Torten und verschiedene Kaffees mit Schuss. Ich finde, solche Cafés gibt es bei uns eindeutig zu selten im Vergleich mit Österreich und dort speziell mit Wien.

im Café

im Louisen-Café

Zum Abschluss dieses Beitrags noch kurze fotografische Informationen: Alle hier gezeigten Bilder habe ich mit dem XF 1,4/16 mm Fuji aufgenommen (bezogen auf KB-Format entsprechend 24 mm Brennweite). Ich habe mich an dieses Objektiv sehr gut gewöhnt. Es hat einen schon recht beachtlichen Bildwinkel, den man gestalterisch gut nutzen kann, aber ohne, dass den Betrachter der WW-Effekt sofort „anspringt“. Das liegt mir sehr.

Gar nicht ohne ist auch der Nahbereich, den einem dieses Objektiv erschließt:

Blume

 

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