Im letzten Beitrag habe ich ja über die Anwendung verschiedener Kameras nachgedacht. Was die schön kompakte X100S angeht habe ich die Idee inzwischen in die Tat umgesetzt.
Ich habe auf alles Entbehrliche jetzt verzichtet, und damit ich die Kamera gefahrlos in die Jackentasche stecken kann ohne Beschädigungen befürchten zu müssen, habe ich mir aus dünnem Stoff passgenau einen kleinen Beutel nähen lassen. Der schützt äußerlich ohne dass er zusätzlich Platz wegnimmt.
Ich habe die Kamera zwar auch bisher fast immer dabei gehabt. Wo ist also der Unterschied?
Er liegt nur in einer Kleinigkeit, die man aber nicht unterschätzen sollte: Bisher hatte ich die Kamera in einer kleinen Kameratasche in meiner Tasche drin, die ich mit mir rumtrage. An der Kamera war die Sonnenblende dran und ein Trageriemen. Das bedeutet, dass ich erst die Kameratasche rausnehmen musste (und bei wenig Licht oft dabei irgendwo hängen geblieben bin), aufmachen, die Kamera rausnehmen und dabei den irgendwie zusammen geknuddelten Trageriemen entwirren. Das war ja keine große Sache, aber so ganz auf die Schnelle geschieht es halt nicht.
Wenn man unter diesen Bedingungen z.B. abends in der Kneipe doch zur Kamera greift, schießt man ein paar Bilder, und dann wird sie wieder verstaut. Ich finde, das ist nicht der Sinn einer Immer-Dabei-Kamera.
Jetzt habe ich die Kamera sofort griffbereit in meiner Westentasche. Es dauert nur rund 15 Sekunden, bis ich schussbereit bin. Und weggesteckt ist die Kamera auch wieder einfach und schnell.
Das bedeutet, dass man unter diesen Voraussetzungen auch nicht groß drüber nachdenkt, ob man die Kamera vielleicht noch ein zweites oder drittes Mal rausnimmt – und dann vielleicht doch kein Bild macht. Spielt keine Rolle, denn es ist ja wirklich kein Aufwand mehr. Vergleichbar einem Griff in die Tasche, um mal eben jemand Feuer zu geben. Ich wundere mich tatsächlich, wieso mir das nicht schon viel früher aufgefallen ist. Na ja, Gewohnheit eben.
Der eine oder andere wird jetzt vielleicht sagen: Brauche ich nicht, das mach ich doch mit meiner Handycam!
Nein, das ist ganz bestimmt keine Alternative für mich! Ich weiß schon, dass die aktuell verfügbaren Handycams qualitativ kein Müll mehr sind. Kommt für mich trotzdem nicht in Frage, weil ich erstens das freihändige Rumjonglieren absolut nervig finde, zweitens keine Bilder mit geringer Tiefenschärfe möglich sind und ich drittens viel zu wenig Einfluss nehmen kann. Die X100S mit Lichtstärke 2,0 bei APS-C lässt da für mich keine Wünsche offen. Es ist zwar ein winzig kleiner Blitz eingebaut, aber benutzt habe ich den noch nie. Wozu auch?!