Sven Lamprecht von irrecams hat einen 3-tägigen Workshop zum Thema digitaler Infrarot-Fotografie auf Rügen veranstaltet. Daran habe ich teilgenommen.
Ich war bisher noch nie auf Rügen gewesen, und verbunden mit einem Infrarot-Workshop fand ich das doch allemal interessant!
Drei Tage sind eine Zeitdauer, in der sich schon einiges machen lässt. Deshalb war ich gespannt darauf, was geboten werden würde. Weil ich mich ja schon sehr lange mit IR befasse und auch die beiden Bücher dazu geschrieben habe, hat mich die theoretische und technische Seite nicht so brennend interessant. Ich hatte eher gehofft, dass ich viele fotografisch besonders lohnende Ecken von Rügen zu sehen bekomme. Diese Erwartung wurde in vollem Umfang erfüllt – für mich sogar schon etwas zu viel, weil mein chronisch angeschlagenes rechtes Knie einfach irgendwann an die Belastungsgrenze kam.
Organisatorisch war das aber kein Problem: Ich habe den dritten Tag einfach erst gegen Mittag gestartet und bin zur Gruppe dazu gestoßen. Die Ruhe hat meinem Knie sehr gut getan, so dass ich wieder ganz gut auf den Beinen war.
Das von Sven Lamprecht vorgesehene Programm war wirklich sehr umfangreich und bestens vorgeplant. Klar, das Wetter entzieht sich natürlich jeder Planung. Wir hatten aber auch hier eine gewisse Vielseitigkeit. Am ersten Tag war es zur allgemeinen Überraschung wolkenverhangen bis bedeckt. Das fand ich aber gar nicht schlimm, weil das gerade für den Landschaftspark in Putbus, der da auf dem Programm stand, nach meinem Geschmack sehr gut gepasst hat.
Die Teilnehmerzahl war auf 10 Fotografen begrenzt. Das war sehr gut so. Bei den Theorie-Einheiten, die übrigens ebenfalls sehr gut vorbereitet waren, ist das noch eine überschaubare Gruppengröße, und beim Fotografieren draußen hat es sich sowieso immer schnell von ganz allein in kleine Gruppen aufgeteilt. Und wer wie ich gerne auch mal alleine fotografieren mag, der konnte problemlos selber losmarschieren. Treffpunkte waren abgesprochen, und es blieb immer genug Zeit zum in Ruhe Fotografieren.
Die in diesem Blog-Beitrag gezeigten Bilder stammen aus dem Landschaftspark in Putbus, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts zunächst als Schlosspark angelegt wurde. Das ist heute ein weitläufiger Park mit beeindruckenden Bäumen, der gerade für Infrarotfotografie wirklich eine Menge hergibt. Meine Vorliebe bei IR liegt zur Zeit mal wieder bei Schwarzweiß, eventuell dezent etwas getont. Meine Kamera ist ja fest auf 630 nm umgebaut (also noch recht farbkräftig). Das ist aber kein Problem, weil durch Vorsetzen eines höheren Filters vor die Frontlinse eine andere Wirkung erzielbar ist. Wenn man dann eine spiegellose Kamera hat (wie ich die Fuji X-Pro1), der sieht trotzdem gleich das IR-Bild im Sucher.
Ich habe auf Rügen meistens einen 715 nm Filter verwendet und bin beim Ausarbeiten im RAW-Konverter vollends auf SW gegangen.