Ich hab mir mal wieder was Neues gekauft. Nein, dieses Mal keinen Oldtimer, sondern noch ein feines Objektiv: das Fuji XF 1,4/16 mm.
Warum noch eines? Ich hab doch schon fast zu viele Objektive!
Das 16-mm-Objektiv ist eine deutliche Weitwinkel-Brennweite. Mit seiner großen Lichtstärke von 1,4 behält es aber eine Eigenschaft, die mir gestalterisch sehr wichtig ist: die selektive Schärfe. Das 14-mm-Objektiv, mit dem ich auch sehr gerne fotografiere, hat aber nur eine Lichtstärke von 2,8 und durch die noch kürzere Brennweite naturgemäß sowieso schon immer mehr Tiefenschärfe. Das 16er unterscheidet sich also mehr als man im ersten Moment vermuten würde.
Während das 14er herrlich kompakt und leicht ist, spielt das 16er in dieser Hinsicht schon in einer deutlich anderen Klasse. An der X-H1 fühlt es sich aber noch sehr gut an. Was mich natürlich sofort brennend interessiert hat, das war die Kombination aus der hohen Lichtstärke zusammen mit dem kamerainternen Bildstabilisator. Ohne Stabilisator ist die Grenze für verwacklungssichere Aufnahmen bei 1/30 Sekunde. Wer eine sehr ruhige Hand hat, kann auch noch runter bis zur 1/20 Sekunde. Aber da muss man sich schon konzentrieren.
Theoretisch wären mit dem Bildstabilisator jetzt auch wesentlich längere Zeiten möglich. Ich habe aber auf 1/15 Sekunde begrenzt, weil das völlig gereicht hat. Die zugeordneten ISO-Werte waren je nach Motiv nur selten höher als 400 – also belanglos.
Auch wenn auf den hier gezeigten Bildern Bewegung kein Thema waren, ist aber die 1/15 Sekunde auch für bewegte Objekte noch nicht störend. Sie werden zwar verwischt dargestellt, aber nicht so stark, dass das gestalterisch schon den Blick sofort anziehen würde. Deshalb nehme ich die 1/15 Sekunde standardmäßig gerne, so lange nicht durch extremen Lichtmangel zwingend ein längerer Wert nötig ist.
Im Vergleich zu meiner früheren Kamera (X-Pro1) beeindruckt mich bei der X-H1 natürlich der viel schnellere und absolut treffsichere Autofokus sehr. Selbstverständlich hätte ich die Bilder durch das lichtstarke Objektiv auch mit der Pro1 in fast gleicher Qualität machen können. Das wäre also kein entscheidendes Kriterium. Trotzdem ist es mit der H1 ein ganz anderes Arbeiten: Es lässt sich auch bei Nacht fast wie bei Tageslicht fotografieren. Man kann also „Sorgenthemen“ wie genaues Fokussieren, Kamera ganz ruhig halten usw. völlig vergessen. Das macht nicht nur Spaß, sondern es gibt viel mehr Aufmerksamkeit auf die bewusste Bildgestaltung frei.