Ich hatte schon lange mal vor einen Blick auf den Braunkohle-Tagebau westlich von Köln zu werfen. Als ich im November Kurs in Essen hatte, ließ es sich einrichten, dass ich auf dem Rückweg etwas Zeit hatte.
Das Abbaugebiet Garzweiler I und II hat schon eine beeindruckende Dimension. Je nachdem, von wo aus man drauf schaut, sieht es gar nicht mal so hässlich aus. Man kann natürlich nicht rein, aber es gibt eine ganze Reihe von offiziellen Aussichtspunkten (hier Aufnahmen vom Aussichtspunkt Jackerath).
Am besten stellt man sich mal vor, dass das, was so kahl und abgegraben vor einem liegt, ja auch eine dicht besiedelte Fläche sein könnte. Dann wird einem das Ausmaß erst bewusst. Da hätte schon eine mittlere Großstadt drin Platz!
Ich hätte erwartet, dass viel mehr Betrieb sein müsste. Das ist aber ein Irrtum, denn dort, wo schon weit abgegraben ist, passiert natürlich jetzt nicht mehr viel. Es ist auch nicht so, dass die Riesenbagger dicht an dicht nebeneinander stehen, sondern es sind nur einige wenige dieser Giganten (hier im Vordergrund ist keiner zu sehen), die sich ähnlich wie eine Tunnelbohrmaschine stetig „durchfressen“. Entsprechend fahren da auch nicht jede Menge LKWs herum, sondern es ist viel sinnvoller, dass kilometerlange Förderbänder das Material automatisch abtransportieren (das Bild wurde an einem Sonntag aufgenommen).
Es ist ja unbestritten, dass gerade Braunkohle CO2-mäßig betrachtet heute längst ein Unding ist. Dass immer noch so lange daran festgehalten wird, ist natürlich eine Lobbyfrage. Keine Frage, es hängen Arbeitsplätze dran. Wenn man aber die Zahlen miteinander in Relation setzt und auch bedenkt, dass ja noch immer Dörfer abgerissen werden für den Tagebau (Immerath ganz in der Nähe wurde bereits „umgesiedelt“ und wird aktuell nach und nach abgerissen), kann man sich meiner Ansicht nach nur an den Kopf fassen.