Offene Blende

Ich liebe es mit ganz weit offener Blende zu fotografieren. Man kann das Hauptmotiv, auf das man den Blick lenken möchte, perfekt von Vorder- und Hintergrund trennen.

Porträt in SW Veronika PorträtEin trüber Tag ohne harte Kontraste und die Entscheidung für Ausarbeitung in reinem Schwarzweiß waren hier gewissermaßen die Zutaten für diese Porträts vor dem Schloss Solitude bei Stuttgart.

Ich arbeite inzwischen fast immer mit Festbrennweiten (hier die beiden Objektive 1,4/35 mm und 1,2/56 mm an der Fuji X-Pro1, was bezogen auf Kleinbild der 50er Normalbrennweite und einem klassischen 85er Porträtobjektiv entspricht).

Als ich die Ausrüstung in den letzten Monaten nach und nach zusammengestellt habe, hatte ich ursprünglich vor ein oder zwei der Nikon-Objektive per Adapter an der Fuji zu verwenden. Das Fokussieren geht dann nur manuell. Mit offener Blende muss man schon sehr genau hinschauen. Ich hab mich nur kurze Zeit damit herumgeplagt. Als ich das 35er gekauft hatte und den enormen Qualitätsunterschied schon bei ganz offener Blende gesehen habe, war es dann aber keine Frage mehr.

Mein absolutes Lieblingsobjektiv für Porträts ist das 56er. Sogar mit Blende 1,2 zeichnet es dermaßen knackescharf und detailreich, dass es für Porträts schon fast nicht mehr schmeichelhaft ist.

Ich arbeite meistens so, dass ich von der ganz geöffneten Blende ausgehe und kein Haar weiter abblende als ich an Tiefenschärfe unbedingt haben möchte. Obwohl ich ja wusste worauf ich achten muss, ist es mir am Anfang öfters mal passiert, dass die Pupillen perfekt scharf sind, aber die Nase schon unschön krass ausserhalb des Schärfebereichs liegt. Inzwischen schaue ich aber sehr genau hin und habe es ziemlich gut im Gefühl. Dass ich mal weiter als Blende 2 abblenden muss, das ist schon die große Ausnahme. Auf alle Blendenwerte oberhalb von 2,8 könnte ich ohne weiteres verzichten.

Ich werde mir wohl noch das 2,0/90 mm zulegen. Ausprobiert hab ich es vor einigen Wochen schon mal. Der Autofokus ist an der Pro1 zwar etwas langsam, aber weil ich ja kein Action- oder Sportfotograf bin, stört mich das nicht wirklich. Einziger Schönheitsfehler ist nur der auch nicht ganz niedere Preis…

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