Ich hatte es ja schon angekündigt, dass ich mich mit dem Thema Nachtaufnahmen befassen möchte. Die ersten Versuche habe ich Ende letzter Woche durchgeführt – mit ganz interessanten Ergebnissen.
Die Grenzen von Infrarot
Es hat mich nicht wirklich so arg überrascht: Meine Versuche mit der offenen Kamera in der nächtlichen Großstadt haben nicht die Wunder vollbracht, die ich gern gehabt hätte.
Der Grund ist recht einfach: Viele der Lichtquellen sind heute Kaltlicht und geben im Infraroten deshalb nicht viel her. Bei solchem Licht ist der Gewinn an Empfindlichkeit nur lächerlich gering: gerade mal eine Blendenstufe, wenn man’s sehr großzügig betrachtet.
Okay, dafür lohnt es sich dann natürlich nicht mehr die doch recht kräftigen Farb-Verfälschungen in Kauf zu nehmen, wenn man nicht gerade genau auf diesen Effekt aus ist.
Ich war’s nicht in dieser Nacht und hab (mit Neutralisationsfilter vor der Frontlinse) zum 1,8/50 mt weit offener Blende bei ISO 3200 gegriffen. Weiter raus vergrößert ist dieses Bild dann doch nicht so rauscharm, wie es zu dem „glatten Outfit“ und dem Umfeld passen würde. Keine Katastrophe, aber schöner wär’s schon gewesen.
Das hat auch ohne Infrarot und nicht ganz rauschfrei (hier am Bildschirm fällt’s aber eh nicht auf) schon seinen Reiz, finde ich!
Ich habe jedenfalls Blut geleckt und werde die ersten fotografischen Erfahrungen ausschlachten: Auch wenn’s – wie man sieht – frei Hand geht, schreit die Bildidee nach dem gezielten Einsatz eines Stativs, weil sich damit ja gestalterisch noch interessante Möglichkeiten ergeben: Die Belichtungszeit so wählen, dass das ruhig stehende Model scharf abgebildet wird und Bewegungen im Umfeld (Passanten, die es hier natürlich auch gab) genau nach Maß verwischt werden.
Kommt demnächst, würd ich mal sagen!
Danke sagen möchte ich aber noch bei Beate, die trotz um diese Jahreszeit nicht mehr sooooo angenehmen Temperaturen mitten in der Nacht mit Disziplin und Ausdauer ganz schön lange bei der Sache war.