Weil mir nicht nur online sondern auch im richtigen Leben immer wieder Hobbyfotografen ganz unterschiedlicher Art begegnen, hab ich über die Prägnanteren davon nachgedacht und will sie in mehreren Beiträgen vorstellen:
Der Technikfetischist
Er braucht immer das Neueste, das gerade auf dem Markt ist, und davon am besten gleich mehrere Varianten. Klar, das ist nicht ganz billig, aber man läßt sich sein Hobby ja auch was kosten, denn am Zubehör zu sparen wäre ja fatal. Hier ein besonders ausgeprägtes Exemplar dieser Gattung (man versteht sicher das Wesentliche, auch wenn man kein Schwedisch kann):
In der Basisversion ist der Technikfetischist natürlich wesentlich unscheinbarer. Man erkennt ihn aber leicht, wenn man mit ihm ein ganz harmloses Gespräch über Fotografie beginnt. Er outet sich meistens schnell als bestens informiert über technische Daten und neueste Features der aktuellen Modelle, und über das Abschneiden in den Tests der wichtigsten Magazine im Detail natürlich sowieso.
Für ihn ist Qualität in der Fotografie meßbar und zweifelsfrei in eine Rangfolge zu bringen, denn es ist eine technische Größe. Das ist wichtig, denn konsequent angewandt kann er sich sicher fühlen vor völlig unsachgemäßiger Kritik an den eigenen Bildern: Man beachte doch nur die brillante Schärfe bei gleichzeitig traumhaftem Bokeh und, und das alles völlig rauschfrei… – das soll doch Kamera X vom Hersteller Y erst mal nachmachen!
Man sieht: Der Technikfetischist steht trotz Perfektionsanspruch den unbedarften „Meine-Kamera-macht-super-Bilder-Knipsern“ nahe, was seine Sichtweise der Fotografie angeht. Beide verbindet der Glaube, daß der Weg zu gelungeren Fotos zwingend über hochwertigere Technik führt. Gestalterische Aspekte rangieren unter ferner liefen.
Hallo Klaus!
Ich hab mich köstlich über den Fotomicke amüsiert! Macht Spaß, Deinen Blog zu lesen. Liebe Grüße in die Nachbarschaft, Wolfgang
Toller Post! Sehr lustige (und leider oft treffende) Beschreibung!