Eine Idee, die mir schon lange im Kopf rumspukt, aber bisher nur sehr bruchstückhaft von mir umgesetzt wurde: Die optimale Verbindung von Arbeit und Freizeit.
So dramatisch wie der Himmel, vor dem hier mein Bus in Essen zu sehen ist, muss die Angelegenheit gar nicht sein. Der Grundgedanke war einfach, dass ich ja längst für viele meiner Arbeiten gar nicht mehr sklavisch an das Büro gebunden bin, sondern sie fast genau so gut von irgendwo sonst erledigen kann. Warum also nicht einfach zeitweise den Bus als kleines mobiles Büro nutzen!
Ich kann selber nicht erklären, wieso ich das bisher noch nicht umgesetzt habe, aber irgendwie kam einfach immer irgendetwas Blödes in die Quere. Und dann siegt halt doch wieder die Gewohnheit, und es wurde wieder aufs nächste Mal rausgeschoben.
Vergangene Woche ergab sich dann aber doch eine Gelegenheit, die einfach zu verlocken war: Am Freitag ein Termin in der Nähe von Frankfurt, am Wochenende Kurs in Essen, und am Mittwoch noch ein Einzeltermin in Münster. Wenn das schon so prima passend wie auf einer Kette aufgefädelt war, dann also rein in den Campingbus und mal schauen, wie sich das so macht.
Ich muss sagen, dass es für mich schon Wohl tut, wenn ich mich nicht im PKW im ätzend dichten Wochenendeverkehr auf der Autobahn herumquetsche und doch nicht vernünftig vorwärts komme. In meinem Düdo-Bus hat Geschwindigkeit eine ganz andere Qualität, weil bei knapp über 80 ja sowieso Schluss ist. Ganz selbstverständlich auf der rechten Spur bleiben und sich eins grinsen, wenn man sieht, dass es trotz Gedrängel auf der linken Spur ja auch nicht wesentlich schneller geht, das ist sogar entspannend. Und wenn ich keine Lust mehr hab, fahr ich am nächsten Parkplatz raus und schau mal, was der Kühlschrank zum Futtern parat hat. So lass ich mir Entschleunigung gefallen!
In der freien Zeit zwischen Wochenende und Mittwoch war ich ein Stück in Holland unterwegs und hatte Gelegenheit mit meiner neuen auf Infrarot umgebauten X-Pro1 zu arbeiten, so dass die Fotografie endlich auch wieder ein bisschen zum Zug kam.
Zwischen Greven und Münster gibt es direkt am Dortmund-Ems-Kanal gelegen einen sehr großzügig gestalteten Stellplatz für Wohnmobile, so dass man sich dort gerne mal für einen Tag niederlässt. Über den Preis von 11,- € pro Wohnmobil inklusive Fahrer kann man bei der Ausstattung wirklich nicht meckern.
Am Dienstag Nachmittag war das Wetter in Münster recht feucht mit mehrfach kräftigem kurzem Platzregen. Nach der vielen Hitze diesen Sommer in Süddeutschland fand ich das aber gar nicht unangenehm. Und so leicht wasserlöslich bin ich dann ja doch nicht…
Alles in allem war die Erfahrung einer Woche kombiniert aus Arbeit und Freizeit und mit dem Bus, der noch eine extra Portion Entspannung mitbringt, absolut positiv.
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