Auf der Suche nach dem Magischen Licht – also für mein nächstes Buch – zieht es mich immer öfter auch abends und nachts raus zum Fotografieren. Da sind nicht nur unbewegte Motive interessant, wie man schon bei meinen Nachtspaiergang-Serien sehen konnte.
Vor allem hat es mir natürlich das Licht in der Stadt angetan. Meine bisherigen Versuche waren auf Farbaufnahmen begrenzt, weil sich da besonders eindrucksvolle Stimmungen rauskitzeln lassen.
Für Schwarzweiß-Porträts sollte man natürlich besonders sorgfältig auf die Kontraste im Hintergrund achten, damit das Bild nicht zu unruhig wird. Wie man hier sehen kann, ist das aber durchaus ganz gut hinzukriegen. Ein Objektiv mit guter Lichtstärke hilft dabei, weil so bei weit offener Blende geringe Tiefenschärfe erreicht wird (hier Blende 2,8 beim 50 mm Objektiv, Crop-Faktor 1,5 an der Nikon D300). Das Objektiv hätte zwar auch Blende 1,8 zu bieten gehabt, aber das wäre mir zu viel des Guten gewesen. Mir war es wichtig, dass Haare und Körper-Konturen auf jeden Fall noch einwandfrei scharf abgebildet werden, um saubere Trennung vom unscharfen Hintergrund zu bekommen. Blende 2,8 war dafür genau richtig.
Obwohl bei dem Bild der Hintergrund sicher alles andere als ruhig ist, stört er nach meinem Empfinden bei diesen Bedingungen nicht. Die Trennung zum Hintergrund wird auch dadurch noch zusätzlich verbessertm dass einzelne Haare durch Licht von hinten aufleuchten – ein Effekt, auf den ich extra geachtet habe.
Übrigens: Das Bild sieht natürlich auf den ersten Blick nicht wirklich nach einer Nachtaufnahme aus. Muss es auch nicht, finde ich. Wer aufmerksam hin schaut, dem werden auch so die die Lichter im Hintergrund auffallen. Mir war das genug, um den Eindruck Einkaufsstraße zu vermitteln.