Wer ab und zu mal meine Homepage besucht, hat ja mitgekriegt, dass ich eine Fotoausstellung bei der VHS Böblingen hatte. Dazu gibt es Einiges zu berichten.
Fotoausstellung „Jenseits des sichtbaren Lichts“
Ich hab jetzt längere Zeit keine Ausstellung mehr gemacht, weil das einfach immer eine ganz beachtliche Aktion ist, sowohl arbeitsmäßig wie auch finanziell. Die Böblinger Volkshochschule erschien mir aber verlockend: Rahmen in 60×80 cm sind vorhanden, es gibt Platz für 24 Bilder und die Lichtbedingungen sind sehr gut. Also hab ich vorigen Herbst mal angefragt und erfahren, dass die Bilder immer ein ganzes Semester lang hängen bleiben. Nächstes Mal also von März bis Anfang September 2025. Ich bekam die Zusage – prima, dachte ich!
Nun war das ja nicht die erste Ausstellung, die ich gemacht hab. Man sammelt so seine Erfahrungen und weiß irgendwann, auf was man so achten sollte und welche Fragen rechtzeitig geklärt werden müssen. Meistens ist es so, dass der vor Ort für Ausstellungen zuständige Mensch auch noch eine Menge anderer Aufgaben hat und recht froh ist, wenn er sich nicht um so arg viel kümmern muss. Mit der zuständigen Frau der Böblinger VHS hatte ich ein eher kurzes Gespräch.
Mein erster Eindruck
Ich wurde informiert, dass ich die Rahmen nutzen kann und bis wann der Ankündigungstext für das Programmheft fertig sein musste. Viel mehr schien es nicht zu regeln zu geben. – So weit ganz gut, fand ich, und hab mich wie schon aus früheren Ausstellungen gewohnt um alles weitere selber gekümmert. Meine Ansprechpartnerin bei der VHS machte auf mich zwar nicht gerade den allermotiviertesten Eindruck, aber da drauf kam es mir ja auch nicht an.
Etwas überrascht war ich, als mir eher durch Zufall aufgefallen ist, dass es ja bereits einen im Programmheft fest angekündigten Termin für die Vernissage gab (nur noch gute drei Wochen hin!) und mir das niemand mitgeteilt hatte. Naja, war halt wohl vergessen worden, dachte ich mir.
Vorbereitungen und Vernissage
Es stellte sich bald raus, dass Informationsfluss nicht gerade die starke Seite meiner Ansprechpartnerin zu sein schien. Erst viel zu spät bekam ich mit, dass die VHS die Druckkosten der Bilder übernommen hätte. Ah ja… – aber meine Bilder hatte ich eh schon ausstellungsfertig selber ausgedruckt. Egal, auch nicht schlimm.
Ich hab mir angewöhnt für eine Ausstellung einen Flyer drucken zu lassen mit näheren Informationen zu den gezeigten Bildern, zu meiner Arbeitsweise und zu mir selber mit Verweis auf meine Homepage. Diese Flyer sind zum Auslegen gedacht. Erst sehr kurz vor der Vernissage hab ich aber erfahren, dass „das nicht gewünscht“ sei, weil so etwas dann erfahrungsgemäß dazu führt, dass die Flyer nachher bloß überall rumliegen würden und extra Arbeit machen. Ich fand das Argument ja nicht überzeugend, aber ich meine, das hätte man ja auch frühzeitig sagen können! Bisher hat sich nämlich noch nie jemand dran gestört.
Es ist ja üblich, dass zu Vernissagen in ähnlichem Rahmen auch ein oder zwei Musikbeiträge gehören. Also habe ich mich drum gekümmert, wer dafür in Frage kommt. Nur wenige Tage vorher erfahre ich: „Hm, das wäre ja etwas problematisch, weil in den Räumen direkt nebenan Sprachkurse stattfinden!“ Na gut, dann hab ich den Musiker informiert, dass er nicht grad was in infernalischer Lautstärke aufführen soll. Man wurde sich einig. Was stellt sich dann aber am Abend der Vernissage raus: Ach, es sind doch gerade Ferien, also keine Sprachkurse! – Unter professioneller Organisation stelle ich mir dann doch ein kleines bisschen was anderes vor…
Die Vernissage selber lief ganz gut ab, finde ich. Ein bisschen überrascht war ich aber schon, dass außer den von mir eingeladenen knapp 20 Leuten nur 2 Leute kamen, die es über die VHS erfahren hatten. Es scheint also keinerlei Werbung durch die VHS stattgefunden zu haben. Wäre also vielleicht doch nicht so dumm gewesen, wenn meine Flyer irgendwo ausgelegen hätten rechtzeitig vor dem Termin?
Die Krönung
Wenn auch etwas holperig und mit sehr spärlicher Informationslage hingen dann also die Bilder an der Wand und die Vernissage war auch gut über die Bühne gegangen. An dem Abend hatte ich leider die Infokärtchen daheim vergessen, die ich eigentlich unter jedem Bild noch anbringen wollte. Naja, kein Beinbruch, die bring ich halt später an, wenn ich grad mal wieder in Böblingen bin. Die Ausstellung sollte ja noch bis September hängen.
Am 22. April bekam ich dann folgende Email: „Da Sie Preise ausgezeichnet hatten, habe ich die Beschriftungen abgenommen, da wir grundsätzlich keine Bilder mit Preisen ausstellen. (…) Die Fotografien müssen noch diese Woche abgehängt werden.“
Wie war das noch mal gewesen mit Informationsfluss? Es ist absolut nicht unüblich, dass ausgestellte Bilder auch zum Kauf zur Verfügung stehen. Das hatte ich schon zig Mal. Ich meine deshalb, dass es selbstverständlich sein sollte, dass man frühzeitig darüber informiert wird, wenn Verkaufsmöglichkeit ausgeschlossen sein soll. Aber auch in diesem Punkt hat leider null Informationsfluss stattgefunden!
Ich habe darauf hingewiesen, dass ja nie angesprochen wurde, dass Verkauf nicht erwünscht ist. Ich hatte auch nur deshalb einen Preis überhaupt drauf geschrieben, weil mich jemand ganz konkret danach gefragt hatte. Reaktion per Email darauf wieder: „Das ist für unsere Zusammenarbeit ein Vertrauensbruch.“
Sorry, aber eine solche Art mit einem banalen Missverständnis umzugehen, das einzig und allein durch selbst verschuldeten fehlenden Informationsfluss zustande kommen konnte, finde ich schlicht infantil und unreif. Mehr gibt es von meiner Seite aus dazu nicht mehr zu sagen.