Alle Pläne dahin?

Da macht man schöne Pläne, was man dieses Jahr alles machen möchte, und plötzlich löst sich alles in Luft aus, weil wirklich die gesamte Normalität innerhalb kürzester Zeit runtergefahren werden muss! Was heute Globalisierung wirklich bedeutet, das führt uns exemplarisch Corona vor. 

Ich lese ja fleißig und interessiert immer den Blog von Philip aus dem busfreaks-Forum. Hier ein Link zu seinem Blog: https://mb407.wordpress.com/2020/03/31/der-mount-kloto-in-togo-und-sonst-so/

Welche weltweiten Ausmaße diese Pandemie in kürzester Zeit ausgenommen hat, ist sehr gut daran zu sehen, dass sogar „am Ende der Welt“ (Togo) alle Schranken runter und alle Türen zu gehen. Noch vor wenigen Wochen war für mich klar: Wenn’s blöd kommt schnappe ich mir halt meinen Bus und geh auf Tour irgendwo in Europa – Frankreich oder Spanien zum Beispiel. Ich dachte, im Womo-Bus bin ich ja absolut autark. Ich wäre nicht einmal auf die Idee gekommen das in Frage zu stellen. Geschlossene Grenzen? Noch vor einem Monat kein einziger Gedanke daran.

Heute komme ich mir fast blöd dabei vor, wie ich so naiv sein konnte! Die Dimension wird mir erst richtig deutlich, wenn ich jetzt lese, dass auch viele tausend Kilometer weit weg im tiefen Afrika einer auch in Togo wegen genau dem gleichen Grund festsitzt.

Wie unglaublich schnell alles gegangen ist habe ich ja auch selber zu spüren bekommen: Ich war in Colmar und hatte meinen Autoschlüssel verloren. Bin dann halt mit dem Zug heim gefahren und hab einen Schlüssel nachmachen lassen. Eine Sache von wenigen Tagen. Als ich dann das Auto abholen wollte, war die Grenze zu Frankreich bereits dicht! – Nur ist aber Colmar eine andere Entfernung als Togo. Dass aber auch das nur zwei Wochen länger gedauert hat, das macht mich wirklich fassungslos. Die Illusion so schön autark und unantastbar sein zu können in meinem Düdo-Bus on the road war eine große Seifenblase! ich kann es immer noch nicht fassen.

Die Pläne…

Jetzt aber zurück zu dem, was ich eigentlich vor hatte: ausgiebige Bustouren. Momentan geht natürlich nix, keine Frage. Ich hoffe aber, dass dieser Zustand nicht ewig anhält. Auf Hochsommer-Reise hab ich keine Lust, aber Mai und Juni wäre noch attraktiv. Eigentlich wollte ich ja schon Ostern das erste Mal los. Ich hab jetzt ungeplant Zeit, Leerlauf so zu sagen. Meine MPU-Vorbereitungen – Brot- und Butter-Erwerb – gehen fast unverändert weiter. Da bin ich froh drum. Es spricht aber nix dagegen, dass ich mich intensiv um die geplanten Verbesserungen am Bus kümmere. Es soll ja nächste Woche frühlingshaft warm werden, so dass sich gut arbeiten lässt ohne kalte Finger zu kriegen. Also los!

Die Tatsache, dass ja wohl noch bis nach den Osterferien alles im „Corona-Tiefschlaf“ liegen wird, lenkt Blick und Überlegungen automatisch auch mehr auf langfristigere Projekte. So bin ich gerade dabei mal wieder ein kleines Ausstellungsprojekt mit Infrarotbildern anzugehen. Ungefähr 20 Bilder im Format A2 hab ich schon gedruckt – eine schöne Auswahl, finde ich. Sobald das Leben wieder halbwegs normale Aktivität angenommen hat, werde ich mich um Ausstellungsmöglichkeiten kümmern. Hab richtig Lust drauf.

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