Oldtimer

Jetzt im Spätsommer und Frühherbst gibt es ja immer verschiedene Oldtimertreffen, damit die guten Stücke vor der Winterruhe noch mal bewegt werden. Ich war auf zwei Treffen: In Degerfeld auf der Schwäbischen Alb und jetzt vergangenes Wochenende hier am Rottenburger Oldieday.

fk-1250Genau so einen hatte ich Ende der 80er Jahre auch mal: ein FK 1250, der Ur-Transit. Die Abkürzung FK stand für Ford Köln. Meiner kam damals von der Feuerwehr Gutach und war mit 11.000 km in gutem Zustand für 700 DM zu haben. Er hatte den 1,5 Liter Motor des Ford 15m drin und war mit 55 PS bei geringem Leergewicht Mitte der 60er Jahre überdurchschnittlich gut motorisiert. Die Federung war bretthart, und wenn der Bus leer war und keine Ladung auf der Hinterachse hatte, konnte es leicht passieren, dass man in zügig gefahrenen etwas engeren Kurven plötzlich einen unfreiwilligen Dreher hinlegte. – Aber Spaß hat’s gemacht :-)

maicolettaDas Maico-Werk war ja ganz in der Nähe von Tübingen (in Pfäffingen nämlich). Der hier gezeigte Maicoletta-Roller war 1955 der stärkste in Deutschland gebaute Roller mit 250 ccm und immerhin 14 PS. Ich hatte auch mal so einen Roller (allerdings ohne Beiwagen). Er ist locker Tacho 110 bis 115 gelaufen (bergab mit Rückenwind natürlich). Keinen Spaß hat allerdings das Anlassen gemacht. Für den E-Starter wären eigentlich 12 V nötig gewesen. Um Kosten zu sparen, hat man dem Roller aber nur eine 6-Volt-Batterie spendiert und kam auf die Wahnsinnsidee, ihn mit einem Bosch Pendelanlasser auszustatten (eine Konstruktion, die eigentlich sonst nur bei Lanz-Bulldogs zum Einsatz kam).

tacho-maicolettaDie Idee an sich war schon okay, hatte aber einen kleinen Nachteil: Durch das Fehlen einer ausreichend großen Schwungmasse beim Rollermotor sprang der Motor nur dann an, wenn die beiden Kontakte absolut optimal justiert waren. Dazu musste man Spezialist sein. Ich hab’s trotz vieler Versuche nie so eingestellt gekriegt, dass es wirklich funktioniert hat. Wäre ja nicht schlimm gewesen, wenn der Roller auch einen Kickstarter gehabt hätte. Das hat er aber nicht. Aber Maico war schon immer für außergewöhnliche Konstruktionen gut. Oder wer sonst hat einen Tacho, der entgegen dem Uhrzeigersinn anzeigt?

opel-und-benzHier sieht man zwei Zeitgenossen der frühen Sechziger nebeneinander, die vom Charakter des Fahrzeugs kaum unterschiedlicher sein konnten. Der Mercedes 190 (4 Zylinder, 80 PS) in der Lackierung steingrau (wenn ich mich richtig erinnere, war das die einzige Farbe, die keinen Aufpreis als Sonderlack gekostet hat) ist vom Erscheinungsbild her recht konservativ, aber vom Fahrverhalten her wesentlich moderner als der amerikanisch wirkende Opel Kapitän PL (6 Zylinder, 2,6 l Hubraum, 90 PS), der selbstverständlich noch mit hinterer Starrachse daher kam, plüschig weich gefedert. Da lagen Welten dazwischen. Ich hatte mal einen 1955er Kapitän und auch mal einen 230 Heckflossen-Mercedes. Begeistern konnte ich mich für beide.

DüdoZwar kein picobello Makelloser und blitzeblank geputzter Oldie, aber ja immerhin auch schon 42 Jahre alt darf hier natürlich mein Düdo (von der in Düsseldorf gebauten Modellreihe) auch mal aufs Bild. Ich hab ihn jetzt seit März voriges Jahr und genieße es sehr, wieder ein vollwertig nutzbares Wohnmobil zu haben. Nach ein paar Wartungsarbeiten, die gleich nach dem Kauf noch nötig waren, schnurrt er jetzt ganz brav und hat schon über 9.000 km absolviert.

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