Abends um zehn unterwegs in Hannover, weil ich Lust hab mit der Lichtsimmung in der Stadt in der Dämmerung zu experimentieren. Da kommt mir dieser Herr hier entgegen.
Ich glaube, er war nicht mehr ganz allein, denn er kam schon ein bisschen „breitspurig“ daher. Als er gerade an mir vorbei war, dreht er sich plötzlich um, hält mich an der Schulter fest und meldet seinen Wunsch an: „Mach ein Bild von mir!“
Na klar, warum auch nicht, denke ich mir, hab aber Bedenken, ob das was wird. Man sieht’s dem Bild ja nicht an, aber es war schon ziemlich dunkel und entsprechend lange Belichtungszeit nötig. Ich hatte das 1,8/35 drauf, also ganz gute Voraussetzungen auch ohne Blitz.
Ich erkläre ihm, dass er wirklich ruhig stehen muss und nicht wackeln darf. Ich mache ein einziges Bild (dieses hier) und will erst mal überprüfen, ob es überhaupt scharf ist. Er wirft einen Blick aufs Display, überlegt einen winzigen Moment. „Der Kurhesse!“ sagt er, dreht sich anscheinend zufrieden um und marschiert wortlos weiter.
Die ganze Aktion hat wohl kaum länger als eine halbe Minute gedauert. Macht aber nix. Es muss ja nicht immer alles gleich in eine Prozedur ausarten 😉