Nein, ich meine nicht Spiegeleier, sondern meine Erfahrungen mit verschiedenen spiegelnden Displays.
Ich frage mich nämlich, was die Konstrukteure dazu bringt, etwas dermaßen Ärgerliches, weil Beutzer-Unfreundliches in die Welt zu setzten. Momentan gilt deshalb mein Ärger meinem schon etwas älteren MacBook und meiner Nikon D300, zu der ich in einem anderen Beitrag noch kommen werde.
Ich will ja nicht behaupten, dass ich nicht schon vor dem Kauf gesehen hätte, dass beide ein hochglänzendes Display bzw. Monitor haben. Nun ist es aber so, dass es halt andere wichtigere Gründe für die Kaufentscheidung gibt; beim Notebook z.B. vor allem die vorhandene Software, die einen nicht so schnell entschlossen zu einem Gerät eines anderen Herstellers wechseln lässt.
So lange ich mit diesem nur in meinem Büro in meiner extra so rausgesuchten Ecke fern von direktem Lichteinfall arbeite, stört mich das ja nicht sehr. Nun glaube ich aber, dass ein Notebook ja nicht ganz zufällig kompakt, transportabel und längere Zeit vom Netzstecker unabhängig nutzbar ist – und schon geht der Ärger los: Im Büro steht z.B. ein schöner großer Besprechungstisch am Fenster. Dort kann ich mir dann aussuchen, ob ich mit dem Rücken zum Fenster sitzen will und im Monitor hauptsächlich die Spiegelung des Fensters sehe, oder lieber mit dem Blick nach draußen und die Spiegelung meines eigenen Gesichts auf dem Monitor.
Jetzt hab ich mir (für gar nicht mal sooo wenig Geld) extra eine matte Anti-Reflex-Folie gekauft, die angeblich sehr einfach aufzubringen sein soll. Mag ja sein, dass das teilweise stimmt, wenn man den Vorgang im Reinraum durchführt – aber sicher nicht in einem ganz normalen Büroraum. Beim ersten Versuch war die Folie nicht ganz gerade angesetzt und kam deshalb mit dem Rand ins Gehege. Also noch mal abziehen und neu probieren. Ergebnis: viele Blasen und ein paar kleine Körnchen. Der nächste Versuch ergab etwas weniger Blasen, aber schon wesentlich mehr Fremdkörper. Also wieder ab machen. Weil die tolle Folie extrem stark statisch aufgeladen ist (man bekommt richtig einen Schlag beim Anfassen) war im kürzester Zeit jedes Stäubchen im Umkreis von mindestens einem halben Meter wie magisch angesogen, so dass an weitere sinnvolle Versuche nicht mehr zu denken war.
Ich hab’s dann erst mal aufgegeben und beschlossen mich zu ärgern. Ich frage mich wirklich, warum der Hersteller Apple die Geräte nicht standardmäßig mit einer abziehbaren mattierten Folie ausliefert, die ja jeder abmachen kann, der’s lieber hochglänzend will. So, wie es jetzt ist, finde ich jedenfalls die Brauchbarkeit stark eingeschränkt, weil natürlich auch draußen (selbst im Schatten) das Spiegelbild der eigenen Visage samt Hintergrund alles überwiegt – wirklich toll!
Absolut richtig geschimpft, bin bei exakt denselben beiden angesprochenen Produkten exakt derselben Meinung. Und das Verrückte daran ist: selbst vielen der sonst ergebenen Macianern gehen die spiegelnden Displays seit Jahren auf die Nerven. Und was macht der große Vorsitzende in Cupertino: Er lässt seinen Jüngern bei den neuesten Mac Book Pro großzügig die Wahl: Für schlappe 50 (17 Zoll) respektive 100 Euro (15 Zoll) Aufpreis bekommen solche Grantler wie wir ein mattes Display. Aber bei letzterem nur, wenn man nochmals 50 Euro für das Weglassen (!) der ebenfalls spiegelnden und auch noch leicht getönten Scheibe berappt. Das kommt mir so vor, als wenn ich für einen Neuwagen mit abgeschraubten Kotflügel Aufpreis bezahlen müsste. Das ist Marketing 2.0.
Der sich mitärgernde Andreas