Eigentlich hatte ich ja vor die Höhle Aven Armand anzuschauen. Ich bin aber nicht darauf raus einfach „Muss-man-sehen-Sehenswürdigkeiten“ abzuhaken, sondern mich interessieren vorrangig für mich fotografisch interessante Ziele. Nach allem, was ich im Internet aber gelesen habe, gehört Aven Armand zu den gnadenlos geschmacklos verkitschten Orten, wo man führergeleitet in Gruppen durchgeschleust wird – also kann ich gerne drauf verzichten. Ich bin deshalb durch die Gorges de la Jonte nach Meyrueis gefahren. Und ich bereue diese Entscheidung nicht.
Die Gorges de la Jonte sind weniger bekannt und nicht so ausgedehnt wie die Tarn-Schlucht, aber trotzdem sehr stimmungsvoll. Das Wetter war etwas auf der Kippe, aber zwischendurch kam sogar die Sonne durch und ergab eine interessante Beleuchtung.
Das Sträßchen ist kurvig und streckenweise ganz schön schmal, macht aber Spass zum Fahren. Es war auch hier sehr wenig Verkehr, aber kurioserweise verkehren sogar ausgewachsene Linienbusse hier, was fast überall bei Begegnung eine größere Rangiererei bedeutet.
Die Bewölkung hat sich dann vollends zugezogen, und es fing sogar etwas zu regnen an, deshalb nur wenige Bilder.
Am Ende der Jonte-Schluchtstrecke gelangt man nach Meyrueis, einem kleinen Städtchen mit nicht einmal 850 Einwohnern. Weil ich dringend Brot kaufen wollte, war ein kleiner Stopp angesagt. Ich habe dann aber bald gemerkt, dass sich genaueres Hinsehen lohnt.
Auch hier winkelig und eng, aber nicht verfallen oder gar verkommen ist der Eindruck. Es macht Spass einfach drauflos zu marschieren. Oft meint man, es wäre eine Sackgasse, aber erst ganz hinten merkt man, dass es nach dem scheinbar letzten Schlenker doch weiter geht.
Trotz der Kleinheit von Meyrueis scheint in der Urlaubszeit hier doch was los zu sein: Es gibt mehrere Hotels und diverse Souvenirläden. Eigentlich kein Wunder, denn Aven Armand ist nicht sehr weit entfernt, und größere Ortschaften in der Nähe gibt es keine.