Ich komme ja durch meine Arbeit (mpu-alarm.de) in Deutschland einigermaßen herum. Wenn es die Zeit zulässt, schaue ich mich gerne auch im etwas weiteren Umfeld der Orte um, wo ich meine Kurse gebe. Hier Eindrücke aus Riesa.
So sieht es also aus, das süße Dolce Vita in Riesa, original italienisch! Scheint aber schon ein Weilchen nicht mehr stattzufinden. Zugenagelt. Und der Anstrich blättert auch schon in fortgeschrittenem Stadium ab.
Riesa liegt an der Elbe, ungefähr 50 km flussabwärts von Dresden. Die Landschaft finde ich sehr schön. Der erste Eindruck von Riesa ist auch nicht übel. Wer aber etwas weiter eintaucht (in die Stadt, nicht in die Elbe…), dem springt an allen Ecken und Enden viel Marodes ins Auge.
Viel Betrieb ist nicht an einem Freitagnachmittag kurz nach vier. Das dürfte natürlich damit zusammenhängen, dass viele Läden leer stehen. Zu vermieten. Zu verkaufen. Und oft ist zu erkennen, dass der Zettel wohl schon recht lange am Fenster klebt.
Vor dem Eingang zum Einkaufszentrum „Elbgalerie“ ist ein bisschen mehr Betrieb, aber für westdeutsche Verhältnisse wäre das doch kaum vorstellbar für einen Freitag kurz vor fünf.
Immerhin: Wenn schon wenig Menschen, dann gibt’s doch immerhin die passende Berufskleidung zu kaufen. Und wenn kein Kopf unterm Helm steckt, du liebe Zeit, so kleinlich muss man doch nicht sein!
Ich überlege mir, ob ich mir ein Leben in dieser Stadt vorstellen könnte. Wie schon gesagt finde ich die Landschaft drumrum sehr ansprechend. Das ist für mich ein wichtiges Kriterium. Mein zugegebenermaßen nur recht kurzer Eindruck von der Stadt Riesa ist zwiespältig und durchwachsen. Nicht uninteressant, aber die große Leere ist nicht verlockend, finde ich. Abends möchte ich noch was essen gehen. Das erweist sich als gar nicht so einfach, wenn man nicht gerade nur was Schnellimbissmäßiges sucht. Ich finde dann doch was. Das Essen war ganz gut und ich wäre auch gerne bei einem Bier mehr noch eine Stunde sitzen geblieben. Aber kurz nach neun wurde leider schon der Gehweg hochgeklappt. Schade!