Für „Streetfotografie“ (von der ich nicht einsehe, warum man nicht einfach ganz normal deutsch Straßenfotografie sagen soll – was ich hiermit auch tun werde) gelten bestimmte Brennweiten fast schon als verpflichtend. Mit gutem Grund?
Wer was auf sich hält als Straßenfotograf, der hat gefälligst möglichst nah dran zu gehen an seine Motive. Und nah dran bedeutet auch eine entsprechend kurze Brennweite.
Na klar, kurze Brennweiten erzeugen starken WW-Effekt und damit eben auch fast schon automatisch eine Perspektive, die den Blick in die Tiefe des Bildes „reinsaugt“.
Ich war bisher nie ein ausgeprägter Weitwinkel-Fotograf, weil das meiner Sehweise irgendwie zuwider läuft. Jedenfalls dachte ich das immer. Seit ich das schöne 14-mm-Objektiv hab (auf KB umgerechnet entspricht das einem 21-mm-Objektiv), beginne ich mich mehr und mehr auch damit anzufreunden.
Aber es soll ja um Straßenfotografie gehen, hab ich versprochen. Wenn schon nicht ein starkes Weitwinkel, dann muss es aber wenigstens das 23er sein (dem klassischen 35er bei KB entsprechend). Muss es denn wirklich? Quatsch, „müssen“ tut es für mich gar nix (auch wenn das 23er durchaus eine feine Brennweite ist, die ich auch mag).
Ich finde, dass sich auch mit dem Tele eine Art von Straßenfotografie betreiben lässt, die deswegen bei weitem nicht zu dem abrutschen muss, was ich nicht mag: dem fotografischen Blick aus dem Hinterhalt nämlich wie ein Voyeur.