So, endlich komme ich dazu, dass ich noch was schreibe! Rein subjektive Eindrücke natürlich. Aber die „offiziellen News“ konnte man ja sowieso überall lesen.
Ich hatte durch meine beiden Vorträge angenehme zwei Tage Zeit. Und dieses Mal hab ich das Wochenende gemieden, weil man da wirklich platt getrampelt wird (klar, schließlich ist da auch der nicht ganz niedere Eintritt deutlich erträglicher!). Ich habe mir hauptsächlich Zeit für die vielen Ausstellungen genommen. Die Massenware hat mich dabei nicht interessiert. Beeindruckend fand ich insgesamt mal wieder die Breite des fotografischen Spektrums. Ich muss sagen, dass ich einen Besuch der Photokina schon allein wegen der Ausstellungen lohnend finde.
Etwas getrübt wird der Genuss dabei leider dadurch, dass es viel zu wenige Gelegenheiten gibt, wo man sich mal hinsetzen kann. Das ist in einer Galerie wie in der Wiener Albertina vorbildlich gelöst. Ich finde, ich kann Bilder – vor allem großformatige – viel besser auf mich wirken lassen, wenn ich ein paar Minuten sitzen kann. Das ständige Stehen ist nicht nur ermüdend, sondern es macht mich einfach ungeduldig. Leider gab es auf der Photokina nicht mal in der großzügig bestückten Halle 1, wo der Platz wirklich vorhanden gewesen wäre, eine Ausnahme. Schade!
Die teilweise extrem marktschreierische Präsentation der großen Hersteller fand ich weitgehend peinlich. Ich hab nur einen schnellen Blick drauf geworfen und bin schnell weiter marschiert. Egal ob das jetzt Canon, Nikon, Olympus, Samsung oder was auch sonst in der Art war. Es lohnt nicht, finde ich.
Dann gab es dieses Mal eine richtige Flut an Vorträgen Ich hab gestaunt, wie gut die oft besucht waren. Obwohl z.B. meine eigenen Vorträge etwas schwer zu finden waren und schon morgens um 10.30 Uhr stattfanden, waren alle Plätze besetzt und teilweise standen Leute sogar noch. Es scheint also ein Bedürfnis nach solchen Angeboten zu geben. Mehr als ich erwartet hätte.
Natürlich hab ich mir selber auch ein paar Vorträge rausgepickt und angehört, weil mich einfach interessiert hat, was geboten wird. Was ich dabei im Bereich Fotocommunity gesehen und gehört habe, fand ich ziemlich platt. Ich hab mehrmals Anlauf genommen, aber keinen einzigen Vortrag dort bis zu Ende verfolgt. Das hat mich alles irgendwie nicht erreicht. Sehr beeindruckt hat mich im Bereich CGI (=Computer-Generated Imagery) Vortrag und Präsentation von René Staud über seine Autowerbung. Er stand sehr geduldig anschließend auch noch Rede und Antwort auf viele Fragen.
Hat sich der Besuch der Photokina also gelohnt? Ja, für mich schon. Man sollte sich aber wirklich gezielt das raussuchen, was einen interessiert. Wer meint für sein Eintrittsgeld unbedingt alles sehen zu wollen, wird nicht wirklich viel davon haben. Es erschlägt einfach.