Meine Einstellung zu Auftragsarbeiten

(14. Mai 2019)

Für mich steht die freie Ausdrucks­weise im Vordergrund. Ich bin kein Fotograf als Hand­werker. Für mich ist entscheidend, ob ich zu einem Projekt einen gestal­terischen Bezug finde und ob es mich auch wirklich interessiert.

Arbeit im Studio

Technisch bereitet mir Studiofotografie keine Probleme. Ich habe mehr als 10 Jahre im eigenen Studio gearbeitet. Am Anfang war das was Tolles so frei mit den lichttechnischen Möglichkeiten hantieren zu können. Heute hat das aber seinen Reiz für mich verloren: Diese Art Bilder empfinde ich jetzt meist als steril und künstlich. Natürlich gibt es gelegentlich Aufgaben, für die man auf die Möglichkeiten des Studios nicht verzichten kann. Das ist aber definitiv nicht mehr mein Ding.

Fotografie und Bezahlung

Ich habe mir nie Gedanken gemacht, ob eine Arbeit, die mich begeistert hat als Selbständiger, die bestmöglich bezahlte war. Meine Prioritäten lagen schon immer wo anders. Es gab immer wieder Zeiten, zu denen ich mit Fotografie ganz oder teilweise meinen Lebensunterhalt verdient habe. Ich habe das nicht von vorn herein mit Widerwillen getan, aber ich habe sehr deutlich gemerkt, dass ich mit deutlich weniger Lust zur Kamera gegriffen habe, wenn ich nur wenig gestalterische Freiheit hatte und eingen Vorgaben folgen musste.

Es gibt Tätigkeiten, wo das anders ist. Von der Ausbildung her bin ich Diplom-Psychologe und nach wechselnden Schwerpunkten jetzt seit 10 Jahren als Vorbereiter auf die MPU tätig. Natürlich ist auch das Arbeit, die nicht jeden Tag gleich spannend ist. Es ist aber eine Tätigkeit, die ich durchaus gerne mache.

Ich genieße es, dass die Fotografie heute zu 100% »verpflichtungsfrei« ist - einfach ein mir sehr wichtiges Hobby, bei dem ich mir von niemand reinreden lasse. Auftragsarbeiten sind für mich jetzt tabu. Ich will mir die Freude am Hobby Fotografie nicht stören lassen.