Über mein Buch »Digitale Infrarotfotografie«

Blick hinter die Kulissen
Digitalkameras können viel mehr als die meisten ahnen: Der Bildsensor ist nämlich bis weit in den Infrarotbereich hinein empfindlich (bis 1100 nm). Ein fest montierter Sperrfilter hält Wellenlängen oberhalb von 700 nm zurück, damit sie nicht zu Farbverfälschungen führen können. Durch eine technische Modifikation der Kamera kann die aber für Infrarot »sehend« gemacht werden. Es eröffnet sich damit eine gerade für Fotografie mit künstlerischem Anspruch sehr interessante Welt.

Früher ...

Laterne

Wer schon länger fotografiert und auch im Umgang mit Filmmaterial noch vertraut ist, der weiß wahrscheinlich auch, dass man früher mit jeder ganz normalen Kamera diese Aufnahmen machen konnten, die scheinbar »Raureif im Hochsommer« gezeigt haben. Diese Art der Fotografie war aber ziemlich mühsam und nicht gerade billig: Ein spezieller Film musste her und ein so genannter Schwarzfilter. An die richtige Belichtungszeit musste man sich mit Belichtungs-Reihen heran tasten, und entwickelt hat man diese Filme am besten selber.

Der Ausschuss war hoch und ohne Stativ ging gar nichts. Bewegte Objekte wurden unweigerlich verwischt. Trotzdem oder gerade deshalb gab es schon immer einen kleinen Kreis begeisterter Anhänger.

Und heute?

Auch mit Digitalkameras gibt es Fotografen, die sich anscheinend gerne quälen und unbedingt mit wenig geeignetem Werkzeug ein passables Resultat erzwingen wollen. Ehrlich gesagt verstehe ich das nicht. Für wesentlich weniger Geld, als die selben Leute oft ohne mit der Wimper zu zucken für noch mehr Zubehör ausgeben, ist vernünftiger Einstieg in die digitale Infrarot-Fotografie zu haben. Man fotografiert frei Hand mit den gewohnt kurzen Belichtungszeiten und kann auf dem Display das Ergebnis sofort sehen. Warum soll man darauf verzichten?

Panorama

Dabei wird oft auch übersehen, dass mit einer geeigneten Digitalen Infrarot-Fotografie auch längst nicht mehr auf reines Schwarzweiß beschränkt ist. Wie das Bild am Ende aussieht, das entscheidet weitgehend der Fotograf. Man arbeitet mit Farben, die wir ja gar nicht mehr sehen. Aber die Kamera liefert uns die gewünschte Information, und das auch noch ohne lästig lange Verschlusszeiten. Eine feine Sache, finde ich!

Susi

Mit den normal kurzen Zeiten stehen einem natürlich auch Themen offen, an die man früher beim Stichwort Infrarot kaum einen Gedanken verschwendet hat.

Ich will nicht verschweigen, dass bei der Infrarot-Fotografie auch eine Menge unliebsamer Überraschungen auf den ahnungslosen Fotograf warten. Ein bequemer Knipser, der gewohnt ist, sich auf seine Automatiken blind zu verlassen, wird vielleicht nicht so glücklich werden. Wer aber ein Problem nicht gleich als Hindernis sieht, sondern darauf setzt, dass die Lösung auch neue Erkenntnisse bringen wird, dem wird es bei Infrarot nicht so schnell langweilig werden - das kann ich Ihnen versprechen!

Also ...

... nehmen Sie die faszinierende Herausforderung digitaler Infrarot-Fotografie an, und Sie werden bald merken, dass ganz neue Bildideen nur so sprudeln! Genießen Sie es, dass ganz anders als früher mit Film auch das umfangreichste Testen ja kein Filmmaterial und keine Chemie kostet. Ich habe auch gerade bei IR sehr zu schätzen gelernt, dass eine sofortige Kontrolle jederzeit möglich ist. Erwarten Sie nicht, dass Ihnen das Display immer exakt das Endergebnis zeigt, aber man lernt schnell trotzdem die Qualität gut einzuschätzen.

Neugierig geworden?
Das würde mich freuen! Ich möchte mit meinem Buch einen sehr umfangreichen Überblick der Möglichkeiten geben, die Infrarot heute bietet. Auch der reine Anfänger wird nicht im Regen stehen gelassen, aber auch der erfahrene Fotograf wird sich bestimmt nicht langweilen.