Infrarot im April 2017

Natürlich kann man Infrarot nicht nur zu der Jahreszeit fotografieren, wann es draußen saftig grün ist - aber es macht einfach mehr Spaß, wenn wenigstens schon erste Ansätze wieder belebterer Natur vorhanden sind. Im April hält sich der Wood-Effekt noch in Grenzen, und sobald man etwas höher rauf geht, trifft man auch noch auf recht kahle Bäume. Es kann aber gerade reizvoll sein, beides in einem Bild zu vereinen.

Ich bin hier zwei Mal mit der IR-Kamera losgezogen: Am trüben und wolkenverhangenen Tag, mit dem die Serie beginnt, war ich beim Hofgut Einsiedel unterwegs (Nähe Tübingen gelegen). Man hat dort im Hintergrund die Schwäbische Alb im Bild. Zwei Wochen vorher war wesentlich freundlicheres Wetter und die Temperatur schon fast sommerlich gewesen. Ich war an dem Tag einige Kilometer neckaraufwärts von Rottenburg a.N. unterwegs.

Beide Male habe ich mit dem dunkelroten 630-nm-Filter fotografiert. Ich habe mich für diesen Filter deshalb entschieden, weil die kräftigeren Farben, die dabei entstehen, mit dem noch recht schwachen Wood-Effekt meiner Meinung nach sehr gut harmonieren.

IR-Fotografie mit dem 630er-Filter kann schnell kitschig werden, wenn man sich von dem "Farbrausch in Rot-Tönen" zu sehr verlocken lässt, auf den es nach dem Kanaltausch gerne rausläuft. Das wollte ich hier auf keinen Fall haben. Ich habe mich deshalb für einen etwas anderen Weißabgleich entschieden, der die Farbe von Gras und Laub in Rictung Gelbtöne verschiebt. Obwohl ich ehrlich gesagt den 630er-Filter nicht sooo gern mag, kann ich mich mit diesem Weißabgleich aber jetzt doch sehr gut anfreunden. Ich werde in dieser Richtung bestimmt noch mehr machen.


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