„Ausgefallenes“ – was das so sein kann…

Ich bin ja noch eifrig am Fotografieren für mein nächstes Buch, das „Magisches Licht“ heißen wird. Weil dabei auch die Modelfotografie ein größeres Thema sein wird und ich nicht haufenweise Bilder vom immer gleichen Model haben möchte, suche ich momentan verstärkt nach interessierten Fotomodellen. Dabei ist mir Anfang der Woche wieder mal was Ausgefallenes widerfahren.

Wo findet man am einfachsten passende Models? Na, im Internet heute natürlich. Eine Plattform, die ich schon seit vielen Jahren immer wieder nutze, ist www.model.kartei.de. Angenehm ist, dass man dort ein wirklich extrem breites Spektrum findet. Weil die Nutzung der Plattform kostenlos ist und sich jede/r dort anmelden kann, ist es nicht überraschend, dass man dort zum allergrößten Teil Amateurmodels findet. Ich finde, das muss nicht stören, wenn Aussehen, Begeisterung und Zuverlässigkeit stimmen. Leider ist aber gerade die Zuverlässigkeit sehr oft der große Schwachpunkt.

Man kann sich einigermaßen schützen, indem man aufmerksam nach den Bewertungen schaut (ähnliches Prinzip wie bei ebay). Ich bin eher ein vorsichtiger Mensch in dieser Hinsicht und kontakte bevorzugt nur solche Models, die eine stattliche Anzahl positiver Bewertungen und keine einzige negative haben. Garantie ist das zwar auch keine, aber als Grundauswahl schon mal ganz gut.

Bei meiner Suche ist auch schon vor gut zwei Monaten ein Kontakt zustande gekommen, der ganz gut erschien. Das Model war rein äußerlich vom Typ her interessant – also gut für die Vielfalt in meinem Buch. Leider zog sich die Terminvereinbarung ziemlich in die Länge. Normalerweise ist das schon ein Warnsignal, was die zu erwartende Zuverlässigkeit angeht. Weil der Grund nachvollziehbar klang und ich selber eh noch viel zu tun hatte, hab ich mich dieses Mal nicht dran gestört. Nach acht Wochen war dann auch endlich ein Termin festgelegt und alles Wichtige geklärt. Am vereinbarten Tag kam dann 1/2 Stunde, bevor ich losfahren wollte, eine SMS, dass leider – „es tut mir ja soooo leid“ – was schief gelaufen sei und es heute nicht klappt.

Okay, es war ja nichts weiter geschehen. Am nächsten Tag war dann auch mühelos für Anfang der nächsten Woche ein neuer Termin gefunden. Am späten Abend davor hatten wir noch mal Kontakt wegen einem organisatorischen Detail. Alles easy, und sie freut sich ja schon riesig drauf!

Halbe Stunde vor dem Termin dann wieder das gleiche Spiel. Na Klasse. Einmal ist okay, aber beim zweiten Mal ist bei mir ganz klar die Sache abgehakt. Ich kann meine Zeit auch weniger nutzlos verbringen als so. Vergiss es also einfach, dachte ich mir. Im letzten Moment ist mir dann aber aufgefallen, dass ich wohl was falsch verstanden hab: Lust auf Ausgefallenes hatte sie groß auf ihrer Sedcard stehen. Ich Blödmann, da stand es doch! Sie hat also gar kein Interesse am Fotografieren, sondern Ihre Begeisterung besteht einfach darin, dass sie Termine im Detail plant und fest vereinbart, und ganz kurz davor kommt die SMS: Auch dieser Termin ist dann wieder ausgefallen – die pure Lust auf „Ausgefallenes“ eben!

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